Berlin (dpa) – Die ehemalige Weltklasse-Biathletin Laura Dahlmeier hätte sich einen etwas späteren Neustart der Fußball-Bundesliga gewünscht.
«Ob das jetzt pervers oder einfach typisch Fußball ist, ist schwer zu beurteilen», sagte die siebenmalige Weltmeisterin der Deutschen Presse-Agentur zum Wiederbeginn der 1. und 2. Bundesliga ab 16. Mai.
Aber der Fußball habe schon immer eine Sonderrolle gehabt. «Fußball steht über allem. Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn man noch ein bisschen warten würde, es muss ja jetzt nicht sofort wieder gespielt werden», meinte die Doppel-Olympiasiegerin.
Zuvor hatten einige Spitzensportler wie Speerwerfer Johannes Vetter, Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Ruder-Olympiasieger Karl Schulze die Bevorzugung des Fußballs teils scharf kritisiert. «Wenn dem wirklich so ist, dann verkauft der Staat die Gesundheit des Volkes und der leidenden Menschen an den Fußball. Das ist pervers», sagte Ex-Weltmeister Vetter.
Dahlmeier, die vor einem Jahr ihre Erfolgskarriere beendet hatte, findet es wichtig, «dass nicht nur die Bundesliga spielt, sondern dass es dann wirklich auch bis in den Nachwuchs rein reicht». Denn es sei schwer zu argumentieren, «wenn kleine Jungs nicht kicken dürfen, aber im Fernsehen kann man wieder Bundesliga anschauen, das steht nicht in Relation».
Zudem müssten parallel zu Fußballspielen «auch andere Sportveranstaltungen wieder laufen dürfen, und man muss runtergehen bis in den Nachwuchs», forderte die 26-Jährige.
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