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Von Agassi über Schumacher bis Zlatan: Elf Sport-Biografien

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Berlin – Was treibt sie an? Warum sind sie so besessen? Was machen sie anders, was manchen sie besser als andere? Während der Sport fast weltweit durch die Corona-Pandemie stillsteht, bleibt auch Zeit für die Lektüre von Sportler-Biografien.

«ICH BIN ZLATAN IBRAHIMOVIC: MEINE GESCHICHTE» (David Lagercrantz/Piper): Eine schöne Kindheit – eher weniger. Der schwedische Fußballstar erzählt zum Beispiel diese Episode vom Leben in Rosengård am Stadtrand von Malmö. «Wir Jungs machten alle auf hart. Wegen jeder Kleinigkeit rasteten wir aus, und man kann nicht behaupten, dass es zu Hause leicht war.» Man habe allein klarkommen müssen, «und es half nichts, herumzujammern, wenn jemand dir auf die Füße getreten hatte. Du musstest die Zähne zusammenbeißen, und es gab Chaos und Streit und Schläge und Ohrfeigen.» Aus dem kleinen Jungen, der sich durchbeißen musste, wurde einer der schillerndsten und besten Fußballer der vergangenen Jahre.

«ROBERT ENKE: EIN ALLZU KURZES LEBEN» (Ronald Reng/Piper): Sie waren sehr gute Freunde, der ehemalige Nationalkeeper Robert Enke und der Journalist Ronaldo Reng. Sie kannten sich seit 2002. «Wie lebt es sich mit Depressionen oder nur mit der Ahnung, sie könnten jeden Moment wiederkommen? Mit der Angst vor der Angst?», schreibt Reng. «Die Antworten wollte Robert Enke gerne selber geben. Er wollte dieses Buch schreiben, nicht ich.» Enke hatte sich am 10. November 2009 das Leben genommen. Emotional, sensibel, hintergründig – Reng zeichnet ein berührendes Bild Enkes, der nur 29 Jahre alt wurde.

«THE GREATEST: MY OWN STORY» (Muhammad Ali, Richard Durham/deutsche Version: «Der Größte: Meine Geschichte/Deutscher Bücherbund): Er nannte sich «The Greatest», für viele war, ist und bleibt Muhammad Ali auch der Größte. Charisma, Charakter. Ein Kämpfer mit Eleganz und großem Maul. Einer, der provozierte, aber auch einer, der politisch Stellung bezog. Muhammad Ali, der vor seinem Übertritt zum Islam Cassius Clay hieß, verweigerte den Militärdienst. Kampfsperre, Verurteilung zu fünf Jahren Gefängnis. Dorthin musste er letztlich nicht. Beschrieben wird all das in der Autobiografie mit dem wohl immer noch passendsten Titel für ein Werk über ihn: «The Greatest».

«MICHAEL SCHUMACHER» (Michael Schumacher, Sabine Kehm, Michel Comte/Edition Albers): Wer ist dieser Schumacher? Rennmaschine, Familienmensch, beides? Vom «öffentlichen Schumi» über «Aufwärm»- bis zur «Auslaufrunde» – das Buch entstand, als Schumacher nach der Saison 2006 zum ersten Mal seine Karriere in der Motorsport-Königsklasse beendet hatte. Eine Erklärung des Phänomens Schumacher mit ungewohnten fotografischen Einblicken in das Leben des mittlerweile 51-Jährigen, der von 2010 bis einschließlich 2012 noch einmal zurückkam in die Formel 1, nach einem schweren Skiunfall Ende 2013 aber komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden ist.

«EINE FRAGE DER LEIDENSCHAFT: MIT MUT UND MOTIVATION ZUM ERFOLG» (Jan Frodeno/Ariston): Es gibt viele Anekdoten zum Schmunzeln. So wie die, als der dreimalige Ironman-Weltmeister Jan Frodeno in der vierten Klasse einen Lehrer beleidigte. «Herr Glomb, Sie sind ein Arschloch!», sagte der Bub damals, aufgestanden war er, damit es auch wirklich jeder in der Klasse mitbekommt. Es war um die Besprechung eines Buchs mit dem Titel: «Der verschlafene Jan» gegangen. Frodeno dachte, der Lehrer habe ihn bloßstellen wollen. Das Buch «Eine Frage der Leidenschaft gibt aber auch Einblicke ins Training des Triathlon-Superstars, über seine Kaffee-Leidenschaft und einen fürchterlichen Flug nach Hawaii.

«PEP GUARDIOLA, DIE BIOGRAFIE» (Guillem Ballagué/btb): Er prägte den Fußball des FC Barcelona. Ein Perfektionist. Ein Fußballanalytiker. Guillem Ballagué, spanischer Autor, kennt diesen Josep «Pep» Guardiola bestens. Er schildert Guardiolas Werdegang vom «Dorfplatz in Santpedor auf die Trainerbank in Camp Nou».

«SOUL SURFER: MEINE GESCHICHTE» (Sheryl Berk, Rick Bundschuh, Bethany Hamilton/Brunnen): Dieser Tag im Oktober 2003 veränderte ihr Leben. Ihre Leidenschaft fürs Surfen, ihr Lebensdrang aber blieben. 13 Jahre war Bethany Hamilton gerade mal alt, als sie von einem Tiger-Hai attackiert wurde. Sie verlor bei dem Angriff den linken Arm. Nur einen Monat später stand das US-Girl schon wieder auf dem Surfbrett. Ihr Biografie wurde von Hollywood sogar verfilmt.

«BLAUE AUGEN BLEIBEN BLAU: MEIN LEBEN» (Balian Buschbaum/Fischer): Schreiben ist die Leidenschaft von Balian Buschbaum. Das Buch ist seine eigene Geschichte. Die der Weltklasse-Stabhochspringerin, die nach Hormonbehandlungen und einer komplizierten Operation zu Balian Buschbaum wurde. Einer Geschichte unter anderem über Transsexualität und das Leben mit falschen Geschlechtsmerkmalen.

«OPEN: DAS SELBSTPORTRÄT» (Andre Agassi/Alfred A. Knopf): Eine Autobiografie für andere, es besser zu machen. Das Leben des Andre Agassi war zeitweilig so schillernd wie sein Lässig-Look mit langen Haaren auf dem Centre Court. Drei Jahre und tausende von Stunden hat der Ehemann von Steffi Graf nach eigenen Angaben an dem Buch gearbeitet. «Probleme, Schmerzen, Depressionen sind nichts Schlimmes: Wir teilen alle denselben Kampf – egal wie viel Geld oder Titel man hat. Das Buch heißt nicht ‚Open‘ wegen der Drogen, sondern weil ich Sie in meinen Kopf hineinlasse.»

«TIMO BOLL – MEIN CHINA» (Friedhard Teuffel/Schwarzkopf & Schwarzkopf): Eine Reise ins Land der besten Tischtennisspieler der Welt liefert unterhaltsam-informative Hintergründe über den lange Zeit besten deutschen Tischtennisspieler. Geachtet und sogar gefürchtet in China. «Bor» nennen sie ihn dort. Er ist bekannt. Das Buch mehr als ein Bekanntmachen mit China und auch Boll.

«MAMBA MENTALITY: MEIN WEG ZUM ERFOLG» (Kobe Bryant, Andrew D. Bernstein/riva): Sein Unfalltod Anfang des Jahres mit nur 41 Jahren schockte die Sportwelt und darüber hinaus. Abgestürzt mit einem Hubschrauber. Kobe Bryant hatte Fans in der ganzen Welt, galt als einer der besten Basketballer überhaupt. Das Buch beschreibt seinen Weg dorthin. Mit Akribie und Einstellung, die Ausnahmeathleten in ihren Sportarten auszeichnet.

Fotocredits: Kai Försterling,UPI
(dpa)

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