Yamaga – Trotz einer überragenden Emily Bölk haben Deutschlands Handball-Frauen den nächsten Coup bei der Weltmeisterschaft in Japan knapp verpasst. Die DHB-Auswahl kassierte in Yamaga mit dem 25:27 (12:14) gegen Welt- und Europameister Frankreich ihre erste Turnier-Niederlage.
Vor dem abschließenden Gruppenduell mit dem ungeschlagenen Tabellenführer Südkorea (7:1 Punkte) am Freitag belegt das bereits für die Hauptrunde qualifizierte DHB-Team, das in der neunfachen Torschützin Bölk die herausragende Spielerin hatte, mit 6:2 Zählern den zweiten Platz.
Nach dem vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde durch das 26:25 gegen Dänemark am Vortag kamen die DHB-Frauen nur schleppend ins Spiel. «Das schwere Spiel steckte uns noch ein wenig in den Knochen, der Mannschaft war die Müdigkeit anzumerken», sagte Bundestrainer Henk Groener.
Von Beginn an lief der EM-Zehnte einem Rückstand hinterher, der beim 4:8 (13.) erstmals vier Tore betrug. Die Abwehr bekam in dieser Phase kaum Zugriff auf die Französinnen, im Angriff gab es zu viele Fehlwürfe.
Doch die deutsche Mannschaft bewahrte die Ruhe und kämpfte sich langsam wieder an den großen Turnierfavoriten, der zuvor gegen Südkorea (27:29) und Brasilien (19:19) überraschend Punkte gelassen hatte, heran. Vor allem Bölk und Shenia Minevskaja übernahmen beim Abschluss Verantwortung. So ging es nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.
Kurz nach dem Wechsel vergab Deutschland zweimal die Möglichkeit zum psychologisch wichtigen Ausgleich. Auch in der Folge war die Chancenverwertung das größte Manko. So zog der als großer Gold-Favorit gehandelte Titelverteidiger Mitte der zweiten Halbzeit beim 23:18 sogar auf fünf Treffer davon.
Doch das DHB-Team zeigte Moral und wehrte sich. In der Schlussphase hatten die Groener-Schützlinge erneut mehrmals die Chance zum Ausgleich, der wieder nicht fallen wollte. So standen Bölk & Co. am Ende mit leeren Händen da. «Das ist sehr schade. Wir haben uns einfach nicht belohnt», resümierte die deutsche Top-Werferin.
Fotocredits: Marco Wolf
(dpa)