Sportnews

Schalke-Boss Tönnies freut sich über Last-Minute-Sieg

By

on

Gelsenkirchen – Schalke-Boss Clemens Tönnies war die Erleichterung und Freude anzusehen.

Überraschend war der Aufsichtsratsvorsitzende des Revierclubs in die Veltins-Arena gekommen – zum ersten Mal nach seinen umstrittenen und von vielen als rassistisch empfundenen Äußerungen über Afrikaner Anfang August und der anschließenden dreimonatigen Auszeit als Schalke-Chef. Nun klopfte er dem verletzten und nach einer Operation noch an Krücken humpelnden Abwehrchef Salif Sané auf die Schulter und sagte: «Komm Salif, feiern!»

Auf dem Weg in die Katakomben hatte Tönnies nach dem späten 2:1 (1:1)-Sieg gegen den wackeren Aufsteiger Union Berlin einigen Gratulanten bereits mit auf den Weg gegeben: «Was meint ihr, wer sich heute am meisten freut?» Der Clubchef, der seinen Besuch in der Arena nicht angekündigt hatte, hatte die Partie zuvor auf seinem angestammten Platz auf der Haupttribüne verfolgt.

Nach einer Entscheidung des Schalker Ehrenrats am 6. August hatte der 63 Jahre alte Unternehmen sein Amt als Aufsichtsratschef des Fußball-Bundesligisten für drei Monate ruhen lassen. Seitdem hatte er kein Heimspiel mehr vor Ort verfolgt.

Zunächst dürfte Tönnies der Auftritt gegen die Eisernen nicht gefallen haben. Denn Union bestimmte die Partie und nach der zu dem Zeitpunkt glücklichen Schalker Führung durch Benito Raman (23.) schlug Union durch einen von Marcus Ingvartsen (36.) verwandelten, aber umstrittenen Foulelfmeter zurück. «Das war für mich kein Elfmeter», monierte Schalkes Trainer David Wagner.

Doch nach dem späten Siegtor von Suat Serdar in der 86. Minute war der Coach erleichtert und herzte seine Jungs noch intensiver als sonst. «Es war das erwartet schwere Spiel. Union war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft mit den klareren Torchancen. Wir hatten lediglich eine Aktion vor der Pause», analysierte Wagner, dessen Team das Spiel erst im zweiten Durchgang in den Griff bekam und dem überzeugenden Aufsteiger doch noch die erste Niederlage nach vier Pflichtspielsiegen in Serie beibrachte.

Dass die Königsblauen zum Auftakt des 13. Spieltags mit dem dritten Heimsieg der Saison auf Rang zwei kletterten und punktgleich mit Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach sind, interessierte Wagner kaum: «Nach 13 Spieltagen ist die Tabelle total irrelevant.»

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

(dpa)

Auch interessant