Mexiko-Stadt – Mit der Bestzeit im Auftakttraining hat Lewis Hamilton in Mexiko Kurs auf den vorzeitigen Formel-1-Titelgewinn genommen.
Der Mercedes-Pilot verwies im Autódromo Hermanos Rodríguez den Ferrari-Fahrer Charles Leclerc mit 0,119 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde Max Verstappen im Red Bull. Einen schwachen Start ins viertletzte Renn-Wochenende des Jahres erwischte Sebastian Vettel, der im Ferrari nach mehreren Patzern nur als Sechster in die Garage zurückkehrte.
Titelverteidiger Hamilton könnte am Sonntag (20.10 Uhr/RTL und Sky) schon zum sechsten Mal Weltmeister werden. Dafür muss er 14 Punkte mehr holen als Teamkollege Valtteri Bottas. Der Finne belegte in der ersten Übungseinheit Rang fünf. Endet auch das Rennen so, wäre Hamilton wieder Champion. «Es ist egal, wo ich es schaffe, solange ich es schaffe. Es liegen immer noch eine Menge Punkte auf dem Tisch, ich muss in den nächsten vier Rennen abliefern», sagte der 34-Jährige.
Und das unter erschwerten Bedingungen: In den nächsten beiden Grand Prix muss Hamilton auf seinen Renningenieur Peter Bonnington verzichten, der wegen eines medizinischen Eingriffs in Mexiko und Texas fehlt.
Zudem hat es Hamilton schon seit sechs Rennen nicht mehr auf die Pole Position geschafft. Eine derart lange Durststrecke erlebte der Brite zuletzt vor vier Jahren. Für die Qualifikation am Samstag (20.00 Uhr/RTL und Sky) sieht er sich erneut nicht in der Rolle des Favoriten. «Es hat sich nicht viel geändert. Wir gehen ins Wochenende und wissen, dass Ferrari vor allem auf den Geraden enorm schnell ist. Und Geraden sind ein wichtiges Element dieser Strecke», erklärte Hamilton.
Fünfmal nacheinander sicherte sich die Scuderia zuletzt Startplatz eins. Vettel gelang dies in Japan, davor war viermal Leclerc der Schnellste. Zum Auftakt am Freitag aber konnten die Ferrari-Fahrer die neue Stärke ihrer Autos noch nicht zeigen. Vettel geriet mehrfach neben die Strecke und musste schnelle Runden abbrechen. Auch Leclerc kam nur mäßig in Fahrt.
Gute Chancen rechnet sich indes das Red-Bull-Team aus. Verstappen könnte nach seinen Erfolgen in den beiden Vorjahren der erste Triple-Sieger in Mexiko werden. Vor allem die Kurvenkombinationen in den hinteren Streckenabschnitten kommen seinem Auto entgegen. Der Niederländer aber meinte: «Dieses Jahr wird es ein bisschen schwieriger, im Vergleich zu Mercedes und Ferrari sind wir mit dem Auto hier nicht mehr so weit vorn.» Für noch mehr Unwägbarkeiten könnte der für Sonntag angekündigte Regen sorgen.
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(dpa)