Wien – Hunderte Fans und Freunde haben sich von Motorsport-Legende Niki Lauda verabschiedet. Der geschlossene Sarg des kürzlich gestorbenen Rennfahrers wurde im Wiener Stephansdom öffentlich aufgebahrt.
Dadurch erhielten die Fans die Möglichkeit, dem in Österreich als «Niki Nazionale» bekannten ehemaligen Sportler und Luftfahrtunternehmer die letzte Ehre zu erweisen. Der Sarg war mit einem Lorbeerkranz und Laudas Helm geschmückt. Zunächst hielt Laudas Familie eine emotionale Andacht, die von einem kleinen Chor emotional untermalt wurde. Ab 8.30 Uhr stand dann das Gedenken der Fans im Mittelpunkt. Zwischenzeitlich bildete sich im verregneten Wien um den Dom herum eine mehr als 200 Meter lange Schlange.
Nach der öffentlichen Aufbahrung – die erste für einen Sportler im Stephansdom überhaupt – soll ab 13 Uhr ein Requiem für Lauda stattfinden. Geleitet werden sollte die Trauerfeier von Dompfarrer Toni Faber, der Lauda persönlich kannte und als Freund bezeichnete. «Wie ich selbst einmal persönlich krank war und er mich gesehen hat mit etwas gelbem Gesicht, da war er liebevoll, empathisch, fast wie ein Seelsorger zu mir, das werde ich ihm immer danken», sagte Faber am Morgen im Dom.
Für das Requiem haben sich auch zahlreiche Ehrengäste wie Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, die ehemaligen Rennfahrer Gerhard Berger und Alain Prost, Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und auch Schauspieler Arnold Schwarzenegger angekündigt. Van der Bellen, Berger und Schwarzenegger sollen auch Reden auf Lauda halten, zudem sollen Lieder wie «Fast Car» von Tracy Chapman und «Imagine» von John Lennon gespielt werden. Insgesamt werden 300 Ehrengäste erwartet.
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Lauda war am 20. Mai gestorben. Der 70-Jährige mit der roten Kappe als Markenzeichen hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im August 2018 erhielt er eine Spender-Lunge, nachdem sich sein Zustand wegen einer Entzündung der Lungenbläschen dramatisch verschlechtert hatte.
Bestattet werden soll Lauda in einem Rennoverall. Wo genau er seine letzte Ruhe finden soll, wurde nicht bekannt gegeben. Die Stadt Wien hatte der Familie ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof angeboten, die Familie lehnte aber ab.
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(dpa)