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DEB-Team noch unzufrieden – Grubauer: «Wäre bereit»

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Kosice – Selbst der Eishockey-Bundestrainer überwand NHL-Weltklasse-Torhüter Philipp Grubauer im ersten Training in Kosice nicht.

«Die haben ja nicht einmal das Tor getroffen», witzelte der Stanley-Cup-Sieger des Vorjahres nach seiner ersten 48-minütigen Einheit auf dem WM-Eis in der Ostslowakei. Nationalcoach Toni Söderholm und sein Trainerteam machten Grubauer einen Tag nach dessen Ankunft beim deutschen Team fit für seinen Einsatz im dritten WM-Spiel am Dienstag gegen Frankreich (20.15 Uhr/Sport1 und DAZN). «Kurze Nacht, langer Flug», meinte Grubauer nach seiner beschwerlichen Anreise aus Denver, schob aber entschieden hinterher: «Ich wäre bereit».

Der 27 Jahre alte Rosenheimer war erst in der vergangenen Woche in den NHL-Playoffs gescheitert. Söderholm muss nun entscheiden, ob er Grubauer bereits gegen die Franzosen oder erst am Mittwoch im noch wichtigeren Spiel gegen den WM-Gastgeber Slowakei (20.15 Uhr/Sport1 und DAZN) ins Tor schickt. «Wir müssen jetzt überlegen, was das Beste ist. Aber natürlich ist er nicht hier, um nur auf der Bank zu sitzen», sagte der 41 Jahre alte Finne.

Die Verstärkung durch den nächsten NHL-Weltklasse-Profi im Kader kommt zur rechten Zeit. Zufrieden sind die deutschen Spieler auch nach dem optimalen WM-Start noch nicht. Angesprochen auf die Ankunft des in dieser Saison so überragenden Torhüters hatten sie am Tag zuvor nach dem 2:1 gegen Dänemark gestrahlt. Von Grubauer erhoffen sie sich einen zusätzlichen Schub, obwohl Mathias Niederberger von der Düsseldorfer EG bislang stark gehalten hatte. «Jede Mannschaft im Turnier hätte gern den Grubi dazubekommen. Er ist einer der besten Torhüter der NHL und für uns eine ganz klare Verstärkung. Wir freuen uns sehr, dass er dazukommt», sagte Kapitän Moritz Müller.

Selbst Niederberger nimmt nun bereitwillig die Reservistenrolle ein. «Jeder von uns freut sich unglaublich, dass er kommt, er hat eine unglaubliche Qualität. Er wird uns bereichern», sagte der gegen Dänemark beste Deutsche, der auch beim 3:1 gegen Großbritannien überzeugt hatte.

Grubauer sieht nach dem optimalen Start mit sechs Punkten aus zwei Spielen gute Chancen auf einen Coup bei dieser WM. «Es ist viel möglich, aber wir müssen das nächste Spiel gewinnen», sagte der Goalie, der am liebsten sofort loslegen würde: «Der Tank ist wieder voll.» Um den Jetlag abzuschütteln, schossen Söderholm und sein Coaching-Team Grubauer und Ersatzkeeper Niklas Treutle die Pucks auf – oder neben – das Tor. «Es war nicht mein Tag heute», scherzte auch Söderholm nach der für die Keeper dennoch intensiven Einheit.

Dem restlichen Team gönnte der Trainer einen freien Tag, um Beine und Köpfe frisch zu halten. Denn für das Ziel Viertelfinale muss Deutschland wohl auch gegen Frankreich und die Slowakei siegen, um nicht gegen die Top-Nationen Kanada, USA und Finnland zum Ende der Vorrunde unter Druck zu geraten. Und noch scheint das deutsche Team trotz der zwei Auftaktsiege noch nicht am Limit angelangt zu sein.

«Wir müssen immer noch besser spielen. Wir haben einige Probleme, das müssen wir ändern», sagte NHL-Stürmer Dominik Kahun von den Chicago Blackhawks, der noch besonders unzufrieden wirkt. «Wir können sehr glücklich sein, dass wir sechs Punkte haben. Wir müssen uns steigern, wenn wir die nächsten Spiele gewinnen wollen», befand Kahun ernst.

Dem 23 Jahre alten Olympia-Silbermedaillengewinner gelang gegen die Außenseiter bislang nur eine Torvorlage. Gerade bei ihm, aber auch der Top-Reihe um NHL-Weltklasse-Stürmer Leon Draisaitl, Matthias Plachta und Markus Eisenschmid scheint noch viel Luft nach oben. «Da ist wahrscheinlich noch viel mehr drin. Ich denke, dass die Jungs auch das Gefühl haben, dass sie mehr können», sagte Söderholm.

Doch Söderholm bleibt gelassen. «Es ist knapp davor, dass es ein bisschen besser funktioniert», versicherte er – wohl auch in der Gewissheit, dass die Anwesenheit Grubauers dem Team weitere Ruhe gibt. Der Rosenheimer, der zuletzt bei der Heim-WM 2017 für Deutschland gespielt hatte, ist inzwischen einer der besten Goalies der Welt. «Was er in der NHL gefangen hat, war schon abartig», meinte nicht nur Ehliz. Söderholm attestierte Grubauer «hundertprozentige» Weltklasse.

Fotocredits: Monika Skolimowska
(dpa)

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