München – Mit einem Sieg in der eigenen Halle können die Adler Mannheim am heutigen Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport und Sport1) den Meistertitel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) perfekt machen.
Das Team von Trainer Pavel Gross ist Favorit, zuletzt gelangen in der Best-of-Seven-Serie gegen Serienchampion EHC Red Bull München drei Siege mit insgesamt nur einem Gegentor. Die Münchner wollen den Widrigkeiten trotzen und ihre Chancen auf den vierten DEL-Triumph nacheinander wahren; das gelang noch keinem Team.
Das spricht für die Adler Mannheim:
SCHWUNG: Das stärkste Team der Vorrunde hatte in einem spannenden Duell mit München zuletzt dreimal das bessere Ende für sich (3:0, 4:1, 4:0) und geht euphorisiert in Partie Nummer fünf. Die Kurpfälzer wissen, dass ihre Taktik gegen den Titelverteidiger bislang greift.
KADER: Mannheim hat kaum Verletzungsausfälle, am Mittwoch fehlte nur Verteidiger Sinan Akdag. Durch die Tiefe im Kader muss sogar Kapitän und Olympia-Silbermedaillengewinner Marcus Kink auf die Tribüne. München fehlen fünf Leistungsträger, andere wirken angeschlagen.
KRAFT: Mannheim ist in neun Partien flott durch die ersten beiden Playoff-Runden marschiert und sparte Kraft. München hatte 13 Partien zu bestreiten, darunter im Halbfinale mit mehr als 500 Minuten die längste Serie der DEL-Historie. Die Erschöpfung ist offensichtlich.
GOALIE: Mannheims Endras und Münchens aus den Birken sind zwei der stärksten Torhüter Deutschlands. Im Finale überragte Endras, der in vier Spielen nur drei Gegentore zuließ und zwei «Shutouts» feierte. Aus den Birken ging beim 0:4 am Mittwoch frustriert vom Eis.
OFFENSIVE: In den engen Partien überzeugen bislang nur die Adler beim Toreschießen. München erkämpft sich zwar auch Chancen, trifft aber kaum noch. Woran das liegt, ist dem EHC ein Rätsel. «Wenn wir es wüssten, würden wir es ändern», sagte Kapitän Michael Wolf.
Das spricht für den EHC Red Bull München:
AUSWÄRTSSTÄRKE: In dieser Saison hat in bislang acht Duellen der beiden Topteams nur einmal die Heimmannschaft gewonnen. Weil das allerdings Mannheim in Finale Nummer drei war, droht den Münchnern bei einer weiteren Niederlage das vorzeitige Endspiel-Aus.
TRAINER: Don Jackson hat zuvor acht von neun DEL-Finals gewonnen, immer fiel dem Amerikaner ein Erfolgsrezept ein. Just in Mannheim sorgten seine Eisbären Berlin 2012 für einen Coup, als sie ein 2:5 kurz vor Schluss noch aufholten und den Adlern den Titel vermasselten.
KOPF: Diese Münchner bewiesen bereits mentale Stärke, etwa im Finale des Vorjahres, als sie trotz 3:1-Führung in ein siebtes Spiel mussten, dann aber siegten. Auch im diesjährigen Halbfinale mussten sie in Spiel sieben, behaupteten sich dann aber gegen Augsburg.
Fotocredits: Sina Schuldt
(dpa)