Wolfsburg – Der nächste Trainer aus Österreich bitte: Der VfL Wolfsburg setzt bei der Nachfolge von Trainer Bruno Labbadia den Trend der Fußball-Bundesliga fort. Der auch von anderen Erstliga-Clubs umworbene Oliver Glasner übernimmt den Volkswagen-Club erwartungsgemäß zur neuen Saison.
«Wir bekommen mit ihm einen fachlich hervorragenden Trainer und einen echten Teamplayer», teilte Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke mit. Der 44 Jahre alte Österreicher Glasner ist aktuell noch Coach des Linzer ASK und erhält in Wolfsburg einen Vertrag bis 2022.
Glasner wird in der nächsten Spielzeit der zweite österreichische Coach bei einem Bundesligisten neben Adi Hütter, der mit Eintracht Frankfurt derzeit für Furore sorgt und am Ostermontag mit seinem Team 1:1 in Wolfsburg spielte. Im Leipziger Marco Rose wechselt im Sommer ein weiterer Trainer aus dem Nachbarland von Red Bull Salzburg in die Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach. Auch Bayern Münchens Nico Kovac arbeitete einst als Co-Trainer in Salzburg.
Auch für Wolfsburgs Sportchef Schmadtke ist die Zusammenarbeit mit einem Österreicher nichts Neues. Beim 1. FC Köln arbeitete er zwischen 2013 und 2017 lange Zeit erfolgreich mit Trainer Peter Stöger zusammen, ehe die Arbeitsbeziehung kriselte und Schmadtkes Vertrag aufgelöst wurde. Trotz der bislang erfolgreichen Saison des VfL Wolfsburg musste Schmadtke einen Nachfolger für Labbadia finden, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Schmadtke selbst hatte vor einigen Wochen zwischenmenschliche Probleme zwischen ihm und dem aktuellen VfL-Coach öffentlich bestätigt.
Bei der Suche nach einem Nachfolger schaute sich Schmadtke nun verstärkt in Österreich um. Nach der Absage von Rose und dessen Wechsel nach Gladbach, stellte sich schnell Glasner als Favorit heraus. «Wir haben uns mit Oliver Glasner bereits länger beschäftigt und seine beeindruckende Arbeit in Linz aufmerksam verfolgt», sagte Schmadtke. Der frühere Abwehrspieler Glasner hatte den Linzer ASK 2017 in die erste österreichische Liga geführt und dort hinter Salzburg als aktuell zweite Kraft etabliert.
«Der Wechsel in die deutsche Bundesliga ist eine große Herausforderung, auf die ich mich sehr freue und der ich mich sehr gerne stelle», sagte Glasner, der beim LASK noch bis 2022 vertraglich gebunden war. Wolfsburg soll für seinen neuen Coach dem Vernehmen nach eine Ablösesumme von rund einer bis 1,5 Millionen Euro bezahlen.
Den VfL soll Glasner zurück in die Bundesliga-Spitzengruppe führen. Schmadtke sprach von einem «sicheren Gefühl, dass er die richtige Wahl ist, um mit dem VfL Wolfsburg die nächste Entwicklungsphase anzugehen». Labbadia hatte Wolfsburg in der vergangenen Spielzeit in der Relegation gegen Holstein Kiel vor dem Abstieg gerettet und in dieser Spielzeit an die Europapokal-Plätze herangeführt. Nach dem 1:1 am Montag gegen Frankfurt liegt Wolfsburg mit vier Punkten Rückstand auf die Europa-League-Plätze auf Rang neun.
Am 28. April steht der VfL beim Tabellen-Sechsten Hoffenheim unter Druck. «Wir wollen alle nach Europa und spielen auch dort auf Sieg», sagte Abwehrspieler John Anthony Brooks, der gegen Frankfurt den Ausgleich in der Schlussminute erzielt hatte. Die Verkündung der Labbadia-Nachfolge soll das Team bei ihrem Ziel nicht beeinflussen. «Da ist die Mannschaft sehr klar. Das wird keine Rolle spielen», meinte Labbadia nach dem Spiel gegen die Eintracht.
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(dpa)