Mönchengladbach – Am Ende war Dieter Hecking verärgert. Über den verpassten Sieg gegen Werder Bremen, über Nachfragen zur Mannschaft, das Interview mit dem TV-Sender Sky brach er sogar ab.
Dabei hätte der Trainer von Borussia Mönchengladbach eigentlich zufrieden sein können. Seine neu formierte Mannschaft hat mit neuem System eine stark verbesserte Leistung gezeigt, aber halt nur 1:1 gespielt. Insgesamt ist dem Coach die Enttäuschung über sein vorzeitiges Aus zum Saisonende deutlich anzumerken. Für die verbesserte Leistung gibt es einige Gründe, für Heckings Ärger auch.
NEUES SYSTEM: Hecking hat sich von seiner traditionellen 4-3-3-Ordnung verabschiedet und mit Dreierkette verteidigen lassen. Dafür waren Personalwechsel notwenig. Raffael kehrte nach fünf Monaten in die Startelf zurück, auch Christoph Kramer war wieder gefragt. «Es war wichtig, dass wieder mehr Leidenschaft kommt. Das war heute die richtige Wahl», sagte der Mittelfeldspieler, der eine starke Leistung gezeigt hat.
PERSONALWECHSEL: Der Trainer musste für die Systemumstellung Stammpersonal opfern. Oscar Wendt, der einzige Feldspieler, der alle Spiele in dieser Saison von Beginn an absolvierte, blieb erstmals auf der Bank. Und auch Kapitän Lars Stindl zählte nicht zur Anfangsformation. «Das war eine meine schwersten Entscheidungen, weil er auch mein verlängerter Arm in die Mannschaft ist. Aber er hat seine Leistung in den letzten Wochen nicht mehr so abgerufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Das weiß er aber auch selbst.»
HECKINGS SITUATION: Nach der Entscheidung von Max Eberl, zum Saisonende den Trainer zu wechseln, sitzt die Enttäuschung bei Hecking verständlicherweise tief. Ein Interview mit dem TV-Sender Sky nach dem Spiel brach er verärgert ab. «Das hat andere Gründe, warum ich stinksauer bin. Das hat nichts mit hier vor Ort zu tun. Aber das gehört jetzt hier nicht hin», sagte Hecking.
DAS SPIEL: Die Gladbacher fühlten sich sichtlich wohl im neuen System und kamen durch einen Treffer von Florian Neuhaus in der 49. Minute zum verdienten Führungstreffer. «Wir haben alles reingeworfen. Wir hätten früher auf das 2:0 gehen müssen. Wir haben gut gespielt, das 1:1 ist frustrierend», befand Nationalspieler Matthias Ginter. Die Bremer kamen am Ende besser ins Spiel und schafften in der 79. Minute durch Davy Klaassen den Ausgleich. «In der Summe ein Spiel, das in beide Richtungen ausgehen kann. Es war ein tolles Fußballspiel mit zwei Mannschaften, die einen spielerischen Ansatz haben», meinte Werder-Coach Florian Kohfeldt.
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(dpa)