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Friedrich knackt Uralt-Rekord: Fünfter WM-Sieg im Zweierbob

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Whistler – Mit seinem bislang wertvollsten WM-Sieg knackte Francesco Friedrich den 58 Jahre alten Rekord des legendären Italieners Eugenio Monti. Dieser hatte von 1957 bis 1961 fünf Zweierbob-Titel in Serie eingefahren.

Nun raste der Sachse ausgerechnet auf der kanadischen Heimbahn des in Pyeongchang noch zeitgleichen Olympiasiegers Justin Kripps zu seinem fünften WM-Coup. «Der Sieg hier ist echt hoch anzuordnen und sehr besonders für mich, das ist hier eine spezielle Bahn, da musste alles passen. Es war klar, dass Kripps der härteste Gegner hier in Whistler wird», sagte der 28-jährige Friedrich, der trotz Erkältung seine Leistung abrief.

Der Doppel-Olympiasieger aus Pirna hatte nach vier Läufen – davon drei Lauf- und vier Start-Bestzeiten – mit Anschieber Thorsten Margis 0,59 Sekunden Vorsprung vor Kripps, der mit Cameron Stones fuhr. Der Olympia-Zweite im Viererbob, Nico Walther, schaffte als Dritter mit Anschieber Paul Krenz erstmals in seiner Karriere mit dem kleinen Schlitten einen WM-Podiumsplatz. Viererbob-Weltmeister Johannes Lochner landete mit Christopher Weber an der Bremse auf Rang acht.

«Wir haben am Start gezeigt, wo die Harke hängt. Und wir haben im letzten Durchgang einen Lauf hingezimmert, wo einfach keiner eine Chance hatte», sagte Familienvater Friedrich. Margis machte zugleich eine vorsichtige Kampfansage für die Königsklasse: «Im Vierer ist es nicht ohne, da will ich nicht unbedingt in seiner Haut stecken mit 154 Stundenkilometern. Unser Vierer ist unheimlich schnell, es wird nicht am Material liegen, nicht am Start, es wird daran liegen, wie er in der Bahn mit dem Gerät klarkommt. Ich bin mir sicher, dass er das gut hinkriegt.» Immerhin fuhr Friedrich in diesem Winter fünf Weltcupsiege im Viererbob ein und siegte mit dem großen Gefährt erstmals auch im Gesamtweltcup.

Die Mission fünftes Gold begann kurios. Zwar schraubte Friedrich mit Startnummer vier als erster der Favoriten den drei Jahre alten Bahnrekord des Russen Alexander Kasjanow auf 51,03 Sekunden, doch die Fahrt war für ihn «total verkorkst». Fast wäre er gestürzt. Margis gab nach einer Bande direkt vor der berüchtigten «Fifty-Fifty»-Kurve sogar zu: «Da hatte ich echt Schiss.»

So übernahm Kripps mit einer starken Fuhre auch die Führung. Erst mit einem soliden zweiten Lauf drehte Friedrich den Spieß um, auch weil er mit Startrakete Margis jeweils die schnellsten Startzeiten aller Teams hinlegte. Im dritten Durchgang baute Friedrich mit einem soliden Lauf seine Führung auf 27 Hundertstel auf Kripps aus und bahnte sich so den Weg zum Titel.

Glücklich war auch Walther, der bei Olympia zur Halbzeit in Führung gelegen hatte und am Ende nur Vierter wurde. «Mein größter Erfolg im Zweierbob. Es war eine schwierige Saison mit der Verletzung am Oberschenkel. Ende gut alles gut, immerhin haben wir bei keinem Weltcuprennen auf dem Podium gestanden.»

Fotocredits: Darryl Dyck
(dpa)

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