Seefeld/Innsbruck – Der Bergisel hat seinen Schrecken verloren und ist zum bestmöglichen Zeitpunkt für die deutschen Skispringer und Nordischen Kombinierer zum Gold-Bakken avanciert.
Vier Wettkämpfe bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Seefeld wurden auf der traditionsreichen Anlage in Innsbruck ausgetragen, viermal jubelten Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV). Und das, nachdem im Vorfeld nichts zu klappen schien und der Bergisel für einige bereits als Schicksals-Schanze galt.
MARKUS EISENBICHLER: Anfang Januar hatte der Siegsdorfer die Chance, die Vierschanzentournee zu gewinnen. In Innsbruck aber musste er mit einem 13. Platz alle Hoffnungen begraben. Seine Rückkehr zur WM wurde ein einziger Triumphzug. Traumhaften Trainingssprüngen folgten vier Wettkampfflüge, die die Skisprungwelt ins Staunen versetzten. Der Lohn: Weltmeister im Einzel, Weltmeister im Team. Eisenbichler hat seinen Frieden mit dem Bergisel geschlossen.
RICHARD FREITAG: Ein Sturz bei der Tournee 2017/18 verhinderte den möglichen Sieg beim ersten Saisonhöhepunkt der Springer vor gut einem Jahr. Richard Freitag kam danach kaum noch einmal richtig zum Zug. Auch die ersten drei Wettkampfmonate dieser Saison waren für den Sachsen eine Katastrophe. Erst auf den letzten Drücker schaffte er überhaupt die WM-Qualifikation. Doch auch er fand zur rechten Zeit seine Form: Platz neun im Einzel und Weltmeister im Team. Freitag hat seinen Frieden mit dem Bergisel geschlossen.
ERIC FRENZEL: Die Nordischen Kombinierer springen normalerweise keinen Wettkampf in Innsbruck. Das hindert sie aber nicht daran, die Saisonvorbereitung auch dort zu absolvieren. Für Eric Frenzel mit mäßigem Erfolg. Diese Schanze erfordert Selbstbewusstsein, das der Sachse zuletzt nicht hatte. Doch im Wettkampf am vergangenen Freitag und am Sonntag gelangen ihm Sprünge, die keiner zu diesem Zeitpunkt für möglich gehalten hatte. Er gewinnt Gold im Einzel und im Team-Sprint. Frenzel hat seinen Frieden mit dem Bergisel geschlossen.
FABIAN RIESSLE: Auch für Fabian Rießle ist die Innsbrucker Anlage keine Lieblingsschanze. Wie für die meisten anderen Springer reichen die wenigen Trainingssprünge nicht, um sich daran zu gewöhnen. Zwar war Rießle im Sommer und in der Trainingswoche zu Beginn des Winters recht stabil, aber lange nicht vorne. Im Einzel klappte es schon besser, Rang sieben im Endergebnis war dafür ein Beleg. Im Team-Sprint sprang er eine «Bombe», wie es Bundestrainer Hermann Weinbuch nannte. Die trug maßgeblich zum Gewinn des WM-Titels mit Frenzel bei. Fabian Rießle hat seinen Frieden mit dem Bergisel geschlossen.
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(dpa)