Stuttgart – Fragen an Handball-Bundestrainer Christian Prokop nach dem 39:42 im All-Star-Game am Freitagabend gegen eine Bundesliga-Auswahl.
Wie war das Wiedersehen mit der Mannschaft fünf Tage nach dem Ende der Weltmeisterschaft?
Christian Prokop: Wir haben uns wirklich gefreut, uns nochmal wiederzusehen. Weil es einfach eine tolle Zeit für uns war, eine intensive Zeit, die wir nicht vergessen werden. Da hat es auch eine große Wertschätzung gegeben. Ich kann nur sagen, dass ich stolz bin, Trainer dieser Mannschaft zu sein.
Sportlichen Wert hatte das All-Star-Game aber nicht, oder?
Prokop: Mir hat es diesmal sehr gut gefallen, dass es nicht zu so einer Klamauk-Veranstaltung geworden ist. Es war schon so, dass wir versucht haben, das gute Gefühl, was wir in Deutschland erzeugt haben, auch in diesem Spiel rüberzubringen. Sicherlich ist es ein Spiel ohne Wert, das ist klar vom Sportlichen her. Man muss auch immer die Belastung im Blick haben, aber dafür hat es der dezimierte Kader gut gemacht.
Für Ihre Spieler geht es nächste Woche im Liga-Alltag weiter. Haben Sie wenigstens ein bisschen Urlaub nach der WM?
Prokop: Ich gehe Ende nächster Woche in Urlaub, aber auch nur für eine Woche. Aber darauf freue ich mich sehr, weil das jetzt mal mit der Familie ist. Alle haben in diese WM ganz viel Herzblut und Arbeit investiert. Ich möchte auch mal den Kopf durchlüften und freue mich auf die Familie.
Und nach dem Kurzurlaub richtet sich der Fokus wieder auf den Handball?
Prokop: Danach steht eine intensive Analyse an, die ist uns ganz wichtig. Beim nächsten Zusammentreffen Anfang März wird es eine interne Auswertung dieser WM geben mit vielen positiven Dingen, aber auch mit Dingen, die wir vom Potenzial noch drauf packen müssen, um konstant in der Weltspitze unterwegs zu sein.
Wie wird sich die Aufarbeitung der WM konkret gestalten?
Prokop: Es ist ganz entscheidend, dass individuelle Feedbacks und individuelle Analysen gemacht werden. Was sind die Stärken und Schwächen des Spielers? Was haben die Spieler vor allem für 2019 auf der Agenda? Das wird mit dem Spieler und dem jeweiligen Vereinstrainer erfolgen. Wir haben das große Potenzial, die Zeit so gut zu nutzen, dass wir ein geiles Ziel haben mit der EM 2020. Und dann unser Hauptziel mit Olympia in Tokio 2020. Das wollen wir mit einem guten Plan verfolgen.
ZUR PERSON: Christian Prokop (40) musste seine Bundesligakarriere als Spieler wegen einer schweren Verletzung frühzeitig beenden. Bereits mit 24 Jahren begann er seine Trainerlaufbahn. Seit dem 1. Juli 2017 ist der verheiratete Vater von zwei Kindern offiziell Bundestrainer.
Fotocredits: Axel Heimken
(dpa)