Düsseldorf – Die Posse um die Zukunft von Friedhelm Funkel bei Fortuna Düsseldorf ist beendet. Anders als noch am vergangenen Freitag verkündet, wurde der im Sommer auslaufende Vertrag mit dem 65 Jahre alten Fußball-Lehrer nun doch verlängert.
«Wir freuen uns sehr, dass wir eine Einigung im Sinne von Fortuna Düsseldorf erzielen konnten», sagte Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer. «Wir haben somit gemeinsam den Fehler aus dem Trainingslager korrigiert.»
Beide Seiten einigten sich auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2020. Der neue Kontrakt gilt jedoch nur im Falle des Klassenverbleibs. «Wir hatten zu jeder Zeit vollstes Vertrauen in Friedhelm Funkel und seine Arbeit. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern», wurde Schäfer in der Mitteilung zitiert.
In einem weniger als zweistündigen Gespräch zwischen Funkel, Schäfer und Sportvorstand Lutz Pfannenstiel wurden rechtzeitig vor dem Neujahrsempfang des Vereins um 18 Uhr die jüngsten Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt. Noch vier Tage zuvor hatte der Tabellen-14. im Trainingslager von Marbella das Ende der Zusammenarbeit mit Funkel am Ende der laufenden Saison verkündet.
Das hatte zu einem negativen Medienecho, Protesten der Düsseldorfer Fans und Unmut im Team geführt. Nicht zuletzt deshalb hatte Schäfer bereits einen Tag später eine Kehrtwende vollzogen und eine Einigung mit Funkel in Aussicht gestellt.
«Mein großer Wunsch war es immer, mit meinem tollen Trainer- und Betreuerstab sowie dieser charakterstarken Mannschaft weiterzuarbeiten», sagte Funkel. «Ich bin sehr glücklich, dass wir uns darauf noch in der Winterpause einigen konnten. Jetzt können wir uns mit der nötigen Ruhe voll und ganz auf die wichtige Rückrunde konzentrieren.» Laut Pfannenstiel konzentriert man sich nun «auf unser großes Ziel: den Klassenerhalt.»
Ob die Einigung jedoch zu einer dauerhaften Versöhnung führt, bleibt abzuwarten. Viel wird davon abhängen, wie das Team auf die jüngste Unruhe reagiert und in die Rückrunde startet. Vor allem der Vorstandsvorsitzende Schäfer gilt als Verlierer des PR-Desasters. Er hatte die Vorgehensweise als «Fehler» bezeichnet, einen Rücktritt aber ausgeschlossen.
Funkel arbeitet seit März 2016 in Düsseldorf und hat die Mannschaft zunächst vor dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga bewahrt und im Sommer in die Bundesliga geführt. In der Hinrunde hatte die Fortuna mit einem 3:3 in München und einem 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund überrascht. Damit kam sie ihrem Ziel Klassenverbleib näher. Nach zuletzt drei Siegen in Serie liegt der Relegationsplatz 16 vier Punkte entfernt.
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(dpa)