Bremen – Die Joker Martin Harnik und Joshua Sargent haben Werder Bremen vor einer ernsten Krise bewahrt.
Harnik mit seinem zweiten Saisontor (71. Minute) und Sargent (78.) mit seinem ersten Profi-Treffer überhaupt schossen die Bremer zum 3:1 (1:1) gegen Fortuna Düsseldorf und damit zum ersten Sieg seit dem 20. Oktober.
Nach fünf sieglosen Spielen war zunächst Kevin Möhwald (20.) für den selbst ernannten Europapokal-Aspiranten erfolgreich, der durch den Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten wieder Anschluss ans obere Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga hat.
«Ich fand schon, das einige Dinge richtig gut waren», lobte Werder-Coach Florian Kohfeldt sein Team. «Mir war wichtig, die Emotion. Wir haben als Mannschaft funktioniert. Wir hatten fünf Spiele nicht gewonnen, das kann man nicht weg lügen», betonte der Coach.
Ein Handelfmeter-Tor von Torjäger Dodi Ludebakio (43.) war vor 41.500 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion zu wenig für den nur auf Konter bedachten Aufsteiger. Das Team von Trainer Friedhelm Funkel wartet damit weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg seit April 1977 in Bremen.
«Weil wir Gegentore bekommen, die wir nicht bekommen dürfen. Das sind Tore, die aus dem Nichts fallen», begründete Funkel die für ihn ärgerliche Niederlage. «Das ganze intensive Spiel von uns wird kaputt gemacht durch individuelle Fehler», montierte er. «Es ist zu viel, was wir an Gegentoren bekommen».
Kohfeldt hatte von einem Druck-Spiel gesprochen und der Frust über das 1:2 gegen den FC Bayern in der Vorwoche war ihm immer noch anzumerken. Mehr Aktion, mehr Aggressivität, forderte er und wechselte gleich auf fünf Positionen.
Ein Neuer: Möhwald, der in der Mittelfeldzentrale für Druck nach vorne sorgte. Bei seiner Startelfpremiere war der Ex-Nürnberger sehr präsent und sorgte mit einem feinen Schuss von der Strafraumgrenze nach Vorarbeit von Max Kruse für die verdiente Werder-Führung. Die Bremer setzten die Vorgabe ihres Trainers gut um und dominierten die Partie gegen sehr disziplinierte, aber auch harmlose Düsseldorfer mit fast 70 Prozent Ballbesitz.
Die Fortuna musste kein negatives München-Erlebnis verdauen. Im Gegenteil. Funkel setzte drei Tage von seinem 65. Geburtstag genau auf die Elf, die vor zwei Wochen den Rekordmeister beim 3:3 bloßgestellt hatte. Für einen Torschuss aus dem Spiel heraus reichte das in der ersten Halbzeit nicht – aber zu einem Elfmeter-Tor von Lukebakio. Schiedsrichter Marco Fritz wertete das Handspiel von Sebastian Langkamp erst nach Video-Studium als ahndungswürdig. Bitter für Werder, denn ein Handspiel von Marcin Kaminski (25.) hatte er nicht überprüft.
Das Grundmuster das Spiel änderte sich nicht. Bremen machte das Spiel, konnte aber nur selten gegen die stoisch defensiven Düsseldorfer in die gefährliche Zone vorstoßen. Möhwald (56.) versuchte es aus der Distanz. Knapper war es sogar bei einem Fortuna-Konter durch den eingewechselten Rouwen Hennings (57.) und bei einem Lukebakio-Hammer (79.) ins kurze Eck.
Und doch traf Werder. Der kurz zuvor eingewechselte Harnik stand genau richtig, als Fortuna-Schlussmann Michael Rensing einen Schuss des ebenfalls gerade ins Spiel gebrachte Johannes Eggestein zu kurz abwehrte. Wenig später sorgte US-Boy Sargent für sein Traumdebüt und traf nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung aus kurzer Distanz.
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(dpa)