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Überraschung in Bayers Management: Boldt geht, Rolfes kommt

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Leverkusen – Lange galt Jonas Boldt bei Bayer Leverkusen als die Zukunft, doch die wahre Zukunft in der Führungsriege des Vereins heißt Simon Rolfes und offenbar auch Stefan Kießling.

Sportdirektor Boldt wird den Fußball-Bundesligisten nach Ende der Saison am 30. Juni 2019 mit derzeit unbekanntem Ziel verlassen. Dafür wird Rolfes, Ehrenspielführer und seit Sommer als Leiter Jugend und Entwicklung, ab dem 1. Dezember übernehmen und von Boldt eingearbeitet werden.

Boldt wird nach Andreas Rettig, Ilja Kaenzig und Michael Reschke bereits das vierte Manager-Talent in den vergangenen Jahren sein, das bei Bayer im Schatten von Ex-Manager Reiner Calmund und dem heutigen Geschäftsführer Rudi Völler zur Führungskraft aufgebaut wurde, den Verein aber vor dem Sprung in die absolute Führungsrolle verlässt.

Offenbar hatte sich der 36-Jährige nach seiner formellen Beförderung vom Sport-Manager zum Sportdirektor mehr Gestaltungs-Spielraum erhofft. Gleichzeitig wuchs bei Bayer in Rolfes und Kießling, der nach seinem Karriereende als Assistent von Völler fungiert, bereits eine neue Generation nach. Die Ex-Nationalspieler und langjährigen Bayer-Profis Rolfes und Kießling sind Publikums-Lieblinge.

Aber auch Boldt ist eigentlich schon ein Bayer-Urgestein. Er ist seit 2003 im Verein, seit 2007 hauptberuflich in verschiedenen Funktionen. Sein Gesellenstück machte er, als er den Chilenen Arturo Vidal nach Leverkusen lotste. Der gebürtige Nürnberger war zuletzt bei einigen Konkurrenten begehrt, im Sommer warb der Hamburger SV intensiv um ihn. Wo Boldt seine Zukunft sieht, ist offen.

Im offiziellen Vereins-Statement kündigte er jedenfalls an, er sei «an einem Punkt angelangt, an dem ich glaube, dass eine Weiterentwicklung nur durch Veränderung möglich ist». Auch Völler sagte: «Ich bin sicher, dass Jonas die kommenden Herausforderungen genauso leidenschaftlich annehmen und seine besonderen Fähigkeiten auch in einem anderen Umfeld entfalten wird. Nach so vielen Jahren bei Bayer 04 ist sein Wunsch nachvollziehbar, sich unter veränderten Bedingungen neu zu beweisen. Dass wir ihn auf ganz hohem Niveau wiedersehen werden, ist für mich keine Frage.»

Boldt versicherte derweil mit Verweis auf seine große Verbundenheit zum Verein an, «dass ich bis zu meinem Abschied im Sommer weiterhin meine ganze Leidenschaft einbringen werde, um die letzte gemeinsame Saison zu einem erfolgreichen Ende zu führen».

Rolfes, zehn Jahre Bayer-Profi und lange Zeit Kapitän, bezeichnete seine neue Aufgabe als «die Erfüllung eines Traums». Der 36-Jährige, der sich nach einem fast zweijährigen UEFA-Studium «Executive Master for International Players (MIP)» nennen darf, will Leverkusen «langfristig dort positionieren, wo nicht nur wir selbst uns sehen: In der Spitzengruppe des deutschen Fußballs, als Stammgast auf europäischer Bühne.» Werner Wenning, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Bayer 04 Leverkusen erklärte, Rolfes habe «den sprichwörtlichen Stallgeruch, ist darüber hinaus international bestens vernetzt und besitzt alle Fähigkeiten, um Bayer 04 erfolgreich nach vorne zu bringen».

In dieser Saison waren die Rheinländer unter anderem von Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann sogar als Meister-Geheimtipp gehandelt worden. Unter anderem weil sich einige Neuzugänge bisher schwer tun, verlief die Saison für die Werkself mit nur 14 Punkten aus 12 Spielen aber bisher enttäuschend.

Fotocredits: Maja Hitij
(dpa)

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