Stuttgart – Gewinnt Real Madrid den vierten Titel in der Champions League in Serie? Zieht der FC Bayern erstmals seit 2013 wieder ins Endspiel ein? Heute beginnt in der Königsklasse die Jagd auf Titelverteidiger Madrid.
Auch wenn die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Clubs Anlass zur Sorge gibt, spielt doch in jeder der acht Vorrundengruppen neben den Bundesligisten zumindest ein deutscher Teilnehmer eine Rolle.
Gruppe A – Das abgewanderte Leverkusener Eigengewächs
Nach 14 Jahren in Leverkusen verließ Benjamin Henrichs im Sommer den Werksclub und will nun mit der AS Monaco auch Borussia Dortmund ärgern. Zum Auftakt empfangen die Monegassen am Dienstag Atletico Madrid. Weiterer Gegner ist der FC Brügge. Dem 21-jährigen Henrichs würde es sicher nicht schmecken, sollte der achtmalige französische Meister wie in der vergangenen Saison in der Vorrunde scheitern.
Gruppe B – Der gefeierte deutsche Torhüter
Im Nationalteam muss sich Marc-André ter Stegen hinter Manuel Neuer anstellen, beim FC Barcelona ist der frühere Gladbacher gesetzt und wird für seine Paraden gefeiert. Das Team um Weltstar Lionel Messi will die wichtigste Club-Trophäe erstmals seit 2015 gewinnen. «Darum haben sie mich hergeholt», sagte Arturo Vidal nach seinem Wechsel von den Bayern zu den Katalanen. Auftaktgegner ist die PSV Eindhoven, in der Gruppe sind zudem Inter Mailand und Tottenham Hotspur.
Gruppe C – Zwei Trainer als Titelanwärter
Für Vorjahresfinalist FC Liverpool könnte es kaum interessanter beginnen als mit einem Spiel gegen Paris Saint-Germain, mit dem Trainer-Duell zwischen Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Tuchel, einst Nachfolger von Klopp in Dortmund, trainiert seit diesem Sommer Neymar und Weltmeister Kylian Mbappé, aber auch die früheren Schalker Julian Draxler und Thilo Kehrer. Beim SSC Neapel hat sich Amin Younes einen Neuanfang vorgenommen, fehlt aber verletzt. Roter Stern Belgrad hat den ehemaligen Nationalspieler Marko Marin im Aufgebot.
Gruppe D – Das emotionale Wiedersehen
Lokomotive Moskau gegen den FC Schalke 04 heißt auch: Weltmeister Benedikt Höwedes trifft auf den Revierclub, seinen früheren Arbeitgeber, bei dem er unter Domenico Tedesco keine Zukunft mehr hatte. In seinem ersten Spiel in der Champions League trifft Tedesco auf den FC Porto.
Gruppe E – Der gebürtige Stuttgarter in Lissabon
Odisseas Vlachodimos – ein gebürtiger Stuttgarter will als Torhüter von Benfica Lissabon dem FC Bayern das Leben schwer machen. Der 24-Jährige spielte in der Jugend beim VfB Stuttgart, kam in der Bundesliga aber nie zum Einsatz. Auf dem angestrebten Weg zum Titel bekommt es der FC Bayern zudem mit Amsterdam und AEK Athen zu tun.
Gruppe F – Die zwei deutschen Nationalspieler des Ex-Bayern-Trainers
Mit Manchester City und den deutschen Nationalspielern Ilkay Gündogan und Leroy Sané peilt Trainer Pep Guardiola den Titel an, mit dem FC Bayern war ihm der Triumph in der Champions League nicht gelungen. Am Mittwoch geht es gegen Olympique Lyon los, 1899 Hoffenheim darf sich auf den Besuch des englischen Topteams am 2. Oktober freuen.
Gruppe G – Der Titelverteidiger
Als erster deutscher Fußballer gewann Toni Kroos zum vierten Mal die Champions League, zum dritten Mal nacheinander triumphierte der Mittelfeldspieler mit Real Madrid. Für Real ist es die erste Saison nach dem Abschied von Cristiano Ronaldo und Trainer Zinedine Zidane, der durch Ex-Nationalcoach Julen Lopetegui ersetzt wurde. Stärkster Konkurrent in der Gruppe dürfte der italienische Club AS Rom sein.
Gruppe H – In der Nebenrolle neben dem Fußball-Messias
Neben Cristiano Ronaldo haben Sami Khedira und Emre Can bei Juventus Turin Nebenrollen, mit dem Rekordtorschützen der Champions League will Juve erstmals seit 1996 die Königsklasse gewinnen. Rechtzeitig vor dem Auftritt am Mittwoch in Valencia schoss der Portugiese sein erstes Tor für den italienischen Liga-Spitzenreiter. Weitere Teams der Gruppe sind Manchester United und die Young Boys Bern.
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(dpa)