Glasgow – Bahnrad-Sprinter Stefan Bötticher hat bei den European Championships in Glasgow die Krönung eines erfolgreichen deutschen Tages verpasst.
Der Chemnitzer unterlag am Montagabend im Chris-Hoy-Velodrome dem niederländischen Doppel-Weltmeister Jeffrey Hoogland in zwei Läufen und holte die vierte deutsche Silbermedaille des Tages.
Die Erfolgsserie der deutschen Asse hatte sich schon vor Böttichers Auftritt mit dreimal Silber und einmal Bronze auch am fünften Wettkampftag fortgesetzt. Maria Kurjo und Lou Massenberg gelang mit Rang zwei im Royal Commonwealth Pool in Edinburgh ein glänzender Einstieg in die EM der Wasserspringer.
Auf der Radbahn von Glasgow fuhren die Weltmeister Roger Kluge/Theo Reinhardt in einem begeisternden Zweier-Mannschaftsrennen gleichfalls auf Platz zwei, Miriam Welte holte im Zeitfahren zum zweiten Mal Bronze in Glasgow. Während die Schwimmer die Silbermedaille durch Philip Heintz bejubelten, starteten die Leichtathleten in der Berliner Stadtmitte ihren EM-Start.
Lagenschwimmer Heintz schlug im 200-Meter-Rennen nach 1:57,83 Minuten an und musste sich dem Schweizer Jérémy Desplanches geschlagen geben. «Ich muss vom Kopf her noch lernen, der Gejagte zu sein und nicht der Jäger. Von daher war es vielleicht gar nicht so schlecht im Hinblick auf Olympia in Tokio», sagte der Heidelberger.
Der silberne EM-Auftakt von Maria Kurjo und Lou Massenberg überraschte das deutsche Lager der Wasserspringer. Die Berliner kamen im Mixed-Team-Wettbewerb auf 352,60 Punkte, Nur die Ukrainer Oleg Kolodi und Sofija Lyskun waren besser. «Es war eine sehr schöne Teamleistung und ein wunderschöner Auftakt für unsere Mannschaft», sagte Bundestrainer Lutz Buschkow.
Nach Berlin ging auch das EM-Silber auf der Bahnrad-Piste. Mit 49 Punkten reichte es für die Weltmeister Kluge und Reinhardt im Madison-Rennen vor 4000 begeisterten Zuschauern hinter dem belgischen Duo Robbe Ghys und Kenny de Ketele (60 Punkte) zum Podestplatz. Bötticher setzte das tolle Abschneiden der Bahnradsportler mit seiner Silbermedaille fort. «Mein Ziel waren hier die Top acht, deshalb bin ich total zufrieden», meinte der Sachse.
Da auch Miriam Welte im nicht-olympischen 500-Meter-Zeitfahren Bronze holte, haben die deutschen Bahnradsportler nun bereits zehn Medaillen (2/4/4) geholt und haben damit den größten Anteil an der deutschen Ausbeute bei den European Championships in Glasgow mit insgesamt bisher 17 Mal Edelmetall (5/6/6).
Die deutschen Schwimmer mussten aber auch eine Enttäuschung wegstecken. Die favorisierte WM-Zweite Franziska Hentke kam über 200 Meter Schmetterling nicht über Rang vier hinaus. «Die ersten 100 Meter waren eigentlich gut. Ab 130, 140 Metern hat es dann angefangen wehzutun», meinte die Magdeburgerin frustriert.
In Berlin starteten am Montag die deutschen Leichtathleten hoch motiviert. Auf dem Weg zum erhofften vierten EM-Titel in Serie erlaubte sich Kugelstoßer David Storl in der Qualifikation keinen Patzer. Vor komplett gefüllten Zuschauerrängen auf dem Breitscheidplatz in Berlin-Mitte zog der Leipziger mit 20,63 Metern im ersten Versuch direkt ins Finale ein.
Fotocredits: Darko Bandic,Darko Bandic,Jane Barlow,Darko Bandic,Jane Barlow
(dpa)