Hockenheim – Es wird das vorerst letzte Formel-1-Rennen in Deutschland sein. Noch ein Grund mehr für Sebastian Vettel, seine sieglose Zeit auf dem Hockenheimring zu beenden.
Der 31 Jahre alte Heppenheimer startet in seinem Ferrari von der Pole Position in den Großen Preis von Deutschland (15.10 Uhr). Sein schärfster Rivale ist erstmal weit weg: Lewis Hamilton muss nach einem Hydraulik-Defekt an seinem Mercedes in der Qualifikation voraussichtlich von Platz 14 in Vettels Heimrennen starten.
VETTELS START
Er kann das Rennen fast nur am Start verlieren – sofern nichts Außergewöhnliches passiert. Im Rennen sei der Ferrari für gewöhnlich noch schneller, meinte Vettel nach seiner glanzvollen Pole-Runde vor den Finnen Valtteri Bottas im Mercedes und Kimi Räikkönen im zweiten Wagen der Scuderia. Die zweite Startreihe komplettiert Max Verstappen von Red Bull. Und damit ist für reichlich Brisanz gesorgt: In Frankreich kamen sich nach dem Start Vettel und Bottas in die Quere, in England hatte Räikkönen Hamilton gerempelt.
HAMILTONS AUFHOLJAGD
Hamilton schwärmte in Hockenheim noch von seiner Aufholjagd bei seinem Heimrennen vor zwei Wochen in Silverstone. Nachdem er durch den Startrempler weit zurückgefallen war, schoss Hamilton regelrecht mit seinem Silberpfeil durchs Feld und kam noch auf Platz zwei. Nun muss er wieder aufholen. Im hinteren Drittel wird er losfahren, dort, wo es gerade beim Start besonders eng zugeht. «Ich werde alles versuchen, aber auf dieser Strecke kann man nur schwer überholen», sagte Hamilton.
DIE STIMMUNG IM MOTODROM
Gebaut wurde es 1964/65. Und seither ist das Motodrom das Alleinstellungsmerkmal des Hockenheimrings. Die Fahrer freuen sich Runde für Runde auf den Streckenabschnitt mit Kribbel-Faktor. Denn dort herrscht Stadionatmosphäre.
DER VORLÄUFIGE ABSCHIED VOM HOCKENHEIMRING
Es geht erstmal nicht weiter mit der Formel 1 in Deutschland. Der Vertrag der Motorsport-Königsklasse mit dem Hockenheimring ist mit dem Rennen Geschichte. Einen neuen gibt es nicht. Stattdessen viele Fragezeichen und viel Wehmut, vor allem auch bei Vettel, der mit einem Sieg zumindest einen kleinen Bonus-Beitrag zum Erhalt der Formel 1 in Deutschland leisten will. Sollte er gewinnen, könnte er die Chance für ein kleines Plädoyer auf dem Podium nutzen.
Fotocredits: Sebastian Gollnow
(dpa)