München – Von Heimserien oder vermeintlichen Vorentscheidungen wollen die Basketballer des FC Bayern und von ALBA Berlin vor den letzten Spielen im Kampf um die Meisterschaft nichts wissen.
Nach dem überraschend deutlichen 96:69 im zweiten Spiel in der Hauptstadt betonte Bayerns Routinier Anton Gavel: «Es steht erst 1:1 und der Sieg ist nicht viel wert, wenn wir am Sonntag im Audi Dome nicht die gleiche Leistung bringen und nachlegen.» Dann steht ab 18.30 Uhr (Telekomsport/Sport1) die dritte Begegnung der Best-of-Five-Serie an. «Das Finale endet, wenn ein Team das dritte Spiel gewinnt», sagte dazu auch Berlins erfahrener Cheftrainer Aito Garcia Reneses.
Wie schon in Spiel eins des Playoff-Finals hoffen die Berliner auf eine Überraschung in München und zugleich die Fortsetzung einer kuriosen Serie: In dieser Saison gewann nämlich jedes der vier Liga-Duelle zwischen den zwei Basketball-Schwergewichten jeweils die Auswärtsmannschaft. «Es sieht so aus, als ob der Heimvorteil nicht so viel bedeutet», sagte auch Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic.
Der Meister von 2014 will mit dem Schwung aus dem souveränen und dank einer aggressiven Verteidigung erzwungenen Erfolg nachlegen. Auf Spielmacher Braydon Hobbs müssen sie verzichten, der Amerikaner musste am Donnerstag wegen einer Blinddarmentzündung operiert werden; ein Comeback im Finale ist eher unwahrscheinlich. «Wir spielen zu Hause, wir müssen nochmal so eine Partie liefern, also 40 Minuten ohne Fehler zu machen. Dann bin ich sicher, dass wir das Spiel gewinnen», sagte Nihad Djedovic. «Wir wissen, was zu tun ist.»
Der Ausgang des Matches entscheidet, wer in der Serie 2:1 in Führung geht und in Spiel vier am Mittwoch in Berlin (20.00 Uhr) den Meister-Coup perfekt machen kann. Ein mögliches fünftes und letztes Spiel stünde am nächsten Samstag (20.30 Uhr) wieder in München an.
Die Berliner, die den ersten Meistertitel seit zehn Jahren anstreben, müssen vor allem mental fit werden und die Heimpleite abhaken. «Wenn wir enttäuscht sind, haben wir ein Problem», sagte Manager Marco Baldi. «Playoffs leben vom Momentum. Wenn wir es nicht schaffen, das Spiel sofort zu vergessen und es weiter mit uns rumtragen, dann kriegt es noch mehr Gewicht als es ohnehin schon hat.»
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(dpa)