Augusta – Martin Kaymer inspizierte am Osterwochenende schon die Grüns im Augusta National Golf Club, als sich sein englischer Ryder-Cup-Kollege Ian Poulter mit dem Turniersieg in Houston die letzte Einladung für das prestigeträchtige Masters sicherte.
Deutschlands bester Golfer verlor nach seinem vorzeitigen Aus bei den Houston Open keine Zeit und reiste direkt zur Vorbereitung auf den legendären Golfplatz im US-Bundesstaat Georgia. «Das Masters ragt schon heraus», sagte der zweimalige Major-Sieger in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Beim ersten Major-Turnier des Jahres will der 33-jährige Kaymer ab diesem Donnerstag endlich wieder an alte Erfolge anknüpfen. Sein letzter Triumph liegt schon lange zurück. 2014 gewann er die US Open. Die Leichtigkeit, mit der er Turniere für sich entscheiden konnte, ist in den vergangenen vier Jahren verloren gegangen. «Heute fehlt mir dieses Selbstvertrauen», gab ehrlich Kaymer zu.
Auch wenn die Generalprobe in Houston für den Profi aus Mettmann nach nur zwei Runde beendet war, beim Masters soll es wieder aufwärts gehen. Im vergangenen Jahr reichte es hier zu Rang 16 – die bisher beste Platzierung seiner Masters-Karriere. Das rechte Handgelenk bereitet ihm keine Schmerzen mehr. Die vierwöchige Pause und die Behandlung bei Bayern-Teamarzt Dr. Müller-Wohlfahrt haben geholfen.
In Augusta wird sich Kaymer auch wieder mit Deutschlands Golf-Idol Bernhard Langer zusammentun. Zur Auflockerung haben sich beide schon für das Spaß-Turnier am Mittwoch auf dem kleinen Par-3-Platz des Augusta National Golf Clubs verabredet. Und wenn es passt, wollen beide auch noch die eine oder andere Trainingsrunde zusammen spielen.
Für den 60 Jahre alten Langer ist es bereits die 35. Teilnahme am Masters. Der Anhausener feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: 25 Jahre ist es her, dass er sich 1993 zum zweiten Mal das «Green Jacket» anziehen durfte. Der erste Triumph beim Masters gelang ihm 1985. Das Masters und Langer ist eine Liebesbeziehung: «Es sind die Erlebnisse, die Erinnerungen, die großartige Momente und ein Turnier, das sich nicht kopieren lässt in seiner Einmaligkeit. Als ehemaliger Champion fühlt man sich hier zu Hause.»
Als letzter Spieler sicherte sich Ian Poulter das Ticket für das Masters. Der 42-jährige Engländer setzte sich in Houston im Stechen am ersten Extraloch gegen den US-Rookie Beau Hossler durch. Beide Profis lagen nach vier Runden mit jeweils 269 Schlägen an der Spitze, so dass ein Playoff um den Sieg entscheiden musste. Für Poulter ist es der erste Erfolg nach sechs sieglosen Jahren. Für seinen dritten Triumph auf der US-Tour kassierte der englische Ryder-Cup-Held rund 1,26 Millionen Dollar Preisgeld.
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(dpa)