Pyeongchang (dpa) – Monoskifahrerin Anna-Lena Forster hat am Schlusstag der Paralympics in Pyeongchang die siebte deutsche Goldmedaille gewonnen.
Die 22-Jährige aus Radolfzell siegte im Slalom mit einem riesigen Vorsprung von 5,37 Sekunden auf die Japanerin Momoka Muraoka und holte nach dem Sieg in der Super-Kombination ihr zweites Gold in Südkorea. «Diese Spiele waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle», sagte Forster: «Am Anfang war ich am Boden, nun habe ich zweimal Gold. Das ist krass, verrückt, einfach Hammer.»
Die in Pyeongchang zweimal und vier Jahre zuvor in Sotschi fünfmal erfolgreiche Anna Schaffelhuber verpasste als Vierte hinter der Österreicherin Heike Eder eine Medaille um 0,33 Sekunden. Schaffelhuber hatte schon nach dem ersten Durchgang nur auf Rang vier gelegen, im zweiten verlor sie während der Fahrt eine Verkleidung ihres Monoskibobs, fuhr aber dennoch ins Ziel.
«Das habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt. Das ist mir unerklärlich», sagte die 25-Jährige. «Für einen kleinen Moment habe ich überlegt, ob es noch Sinn macht. Aber ich habe es durchgezogen. Dass es dam Ende so knapp war, ist ärgerlich.»
Die deutsche Langlauf-Mixed-Staffel gewann am Abschlusstag die Bronzemedaille. Über 4 x 2,5 Kilometer mussten sich Andrea Eskau, Steffen Lehmker und Alexander Ehler nur der Ukraine und Kanada geschlagen geben. «Es ist ein Traum», sagte Bundestrainer Ralf Rombach. «Eine Teammedaille ist immer etwas Besonderes.»
Ebenfalls eine Bronzemedaille holte sich Skifahrerin Andrea Rothfuss, die auch in ihrem fünften und letzten Wettkampf eine Medaille gewann. Nach viermal Silber reichte es für die 28-Jährige allerdings nur zu zu Platz drei in der stehenden Klasse. Im Slalom hatte Rothfuss bei den Spielen 2014 in Sotschi ihre bisher einzige Goldmedaille gewonnen. Insgesamt hat die Schwäbin nun 13 Medaillen bei Winterspielen eingefahren: Neben einer goldenen neun silberne und drei bronzene.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) kommt in Pyeongchang somit auf 19 Medaillen: sieben goldene, acht silberne und vier bronzene. Bei den vorherigen Winterspielen 2014 in Sotschi war der DBS nur auf 15 Medaillen gekommen, davon nicht zuletzt dank Schaffelhuber aber neun goldene.
Der DBS zog ein sehr positives Fazit. «Ich bin höchstzufrieden. Das ist ein wunderbares Ergebnis für das deutsche Team», sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher der Deutschen Presse-Agentur. «Ich blicke mit Stolz auf die Leistungen der Mannschaft.» Chef de Mission Karl Quade zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden. «Das Gesamtergebnis zeigt, dass wir mit dem Fördersystem auf dem richtigen Weg sind», sagte er.
Die USA gewannen am Schlusstag die Goldmedaille im Para-Eishockey. Der Sieger der Spiele von Sotschi 2014 setzte sich in der Verlängerung 2:1 (0:1, 0:0, 1:0) gegen Kanada durch. Declan Farmer erzielte in der 49. Minute das entscheidende 2:1 für die Amerikaner. Billy Bridges hatte Kanada im ersten Drittel in Führung gebracht, Farmer für die USA kurz vor Ende der regulären Spielzeit ausgeglichen. Deutschland war beim Para-Eishockey-Turnier in Südkorea nicht dabei.
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