Frankfurt/Main – Nach vier Monaten endet in der kommenden Woche endlich die lange Winterpause der Fußball-Nationalmannschaft. Mit großer Spannung wird am 16. März das erste Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw im WM-Jahr erwartet.
Der DFB-Chefcoach dürfte für die ausverkauften Testspiele am 23. März gegen Spanien in Düsseldorf sowie vier Tage später gegen Rekordweltmeister Brasilien in Berlin ein besonders großes Aufgebot mit mehr als 20 Akteuren berufen. «Es war jetzt lange genug Pause», bemerkte Löw.
Die hochkarätigen Länderspiele werden zu einer Standortbestimmung für den Weltmeister insgesamt, aber auch für jeden einzelnen Akteur. «Ich gehe davon aus, dass jeder Spieler diese beiden Spiele nutzen will, um seine Position zu untermauern und zu festigen», sagte Teammanager Oliver Bierhoff. «Die Vorfreude hat schon begonnen, sie steigert sich langsam», ergänzte der Manager mit Blick auf die am 14. Juni in Russland beginnende WM-Endrunde. Titelverteidiger Deutschland trifft in der Gruppenphase auf Mexiko, Schweden und Südkorea.
«Ich hoffe, dass wir richtig getestet werden und deutlich gemacht wird, dass wir nicht alleiniger Favorit bei dem Turnier sind», sagte Bierhoff zur Bedeutung der Prestigeduelle mit Spanien und Brasilien. Es sind zugleich die letzten zwei Länderspiele vor der Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders durch den Bundestrainer am 15. Mai.
Verzichten muss Löw beim Start in das WM-Jahr auf den weiterhin verletzten Kapitän Manuel Neuer. «Ich hoffe sehr und glaube auch daran, dass Manuel das schafft», sagte Bierhoff zur WM-Teilnahme des Torhüters vom FC Bayern. Neuer, der sich nach einem Mittelfußbruch im Aufbautraining befindet, ist aktuell der einzige prominente Ausfall.
Vor einer Rückkehr ins DFB-Team steht nach einem Kreuzbandriss der Dortmunder Marco Reus. «Das wichtigste, was er braucht, ist – aus den Erfahrungen der Vergangenheit – Gesundheit», sagte Bierhoff.
Der Kölner Außenverteidiger Jonas Hector ist auch wieder fit. Mit größeren Kader-Überraschungen ist nicht zu rechnen, wie Bierhoff verriet. «Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich meinen, der Kreis der möglichen Nominierten ist mehr oder weniger bekannt.»
Löw will die erste Zusammenkunft der Nationalmannschaft im WM-Jahr auch dazu nutzen, die Spieler auf das Ziel Titelgewinn einzuschwören. «Übermenschliche Kräfte müssen sich freisetzen, wenn man es am Ende schaffen will, Weltmeister zu werden», sagte der Weltmeistercoach von 2014 zuletzt: «So langsam spürt man, dass die WM demnächst beginnt.»
Das DFB-Team trifft sich am kommenden Dienstag in Düsseldorf. Nach den anstehenden Länderspielen versammelt Löw seine Mannschaft erst am 23. Mai wieder um sich. An dem Tag geht es ins Trainingslager nach Südtirol. Nach zwei abschließenden Testspielen am 2. Juni in Klagenfurt gegen Österreich sowie am 8. Juni in Leverkusen gegen den WM-Teilnehmer Saudi-Arabien fliegt der endgültige 23-Mann-Kader am 12. Juni nach Russland und bezieht das Quartier in Watutinki nahe Moskau. Die Rückkehr nach Deutschland ist für den 16. Juli geplant, dem Tag nach dem großen Finale – und zwar wieder als Weltmeister.
Fotocredits: Christian Charisius
(dpa)