Harrison – Das Warten auf den ersten Sieg im neuen Jahr wird für die deutschen Fußball-Frauen zur Geduldsprobe.
«Es ist ein bisschen ärgerlich, weil wir wie auch gegen die USA die richtige Einstellung hatten. Diese Mannschaft reift immer mehr. Und es stimmt mich positiv, dass wir bis zum Ende alles versucht haben, das Tor noch zu machen», sagte Bundestrainerin Steffi Jones unverdrossen zuversichtlich nach dem 2:2 (1:1) in Harrison im US-Bundesstaat New Jersey gegen England.
Nun soll zum Abschluss des Vier-Nationen-Turniers in den USA am Mittwoch in Orlando der Knoten gegen die Französinnen platzen, die den USA ein 1:1 abtrotzten. «Wir wollen gegen Frankreich gewinnen. Wir wollen das, was wir gut gemacht haben, fortführen, aber die individuellen Fehler abstellen», betonte Jones.
Der Auftritt gegen England macht durchaus Mut. Trotz der Reisestrapazen präsentierte sich die DFB-Auswahl drei Tage nach dem 0:1 zum Auftakt des SheBelieves Cups gegen Gastgeber USA frisch, laufstark und spielerisch verbessert. Gleichwohl konnte die Elf eine zweimalige Führung durch Hasret Kayikci (17.) und ein kuriosen Billard-Eigentor von Millie Bright (51.) nicht zum 21. Erfolg im 25. Duell mit den «Lionesses» nutzen. Ellen White (18./73.) sorgte zweimal für den Ausgleich und zeigte Defizite in der DFB-Abwehr auf.
«Dass wir nach dem 1:0 direkt im Gegenzug das 1:1 kassiert haben, hat uns gar nicht in die Karten gespielt. Daran müssen wir arbeiten», beklagte Alexandra Popp die Unkonzentriertheiten. Dennoch sei man die bessere Mannschaft gewesen. «Wir haben auch nach dem 2:2 nicht aufgehört, nach vorn zu spielen. Leider haben wir es verpasst, das ein oder andere Tor mehr zu schießen. Wir müssen an die guten Sachen glauben und die Gegentore vermeiden», beschrieb die Wolfburgerin die Marschroute für die nächste Partie. Unterdessen machen die USA und England (beide 4 Punkte) am Mittwoch den Turniersieg unter sich aus.
Die DFB-Elf will das Positive in die Partie gegen die ebenfalls noch sieglosen Französinnen mitnehmen, um die Heimreise am Donnerstag mit Blick auf die WM-Qualifikationsspiele im April gegen Tschechien (7.4.) und in Slowenien (10.4.) mit einem Erfolgserlebnis anzutreten.
Das letzten Duell mit Frankreich im vergangenen November gewann Deutschland klar mit 4:0. Der Sieg war das entscheidende Signal, dass die in die Kritik geratene Jones weitermachen durfte.
Linda Dallmann glaubt, dass es gegen den WM-Gastgeber von 2019 diesmal komplizierter wird als vor vier Monaten. «Frankreich hat sich jetzt vielleicht gefunden. Alle Mannschaften hier sind unberechenbar. Es wird ein hart umkämpftes Spiel», sagte die Mittelfeldspielerin.
Spielführerin Dzsenifer Marozsan appelliert an ihr Team, nichts unversucht zu lassen: «Wir müssen weiter an uns glauben. Klar müssen noch einigen Sachen, was die Kompaktheit angeht, besser werden. Es gibt noch einiges zu tun. Aber wir sind auf einem guten Weg.»
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(dpa)