Pyeongchang – Über die Schluss-Szene des Staffelrennens lachte Darja Domratschewa herzlich. Beim Schwingen der weißrussischen Fahne während des Zieleinlaufs flog der nun erfolgreichsten Biathletin bei Olympia die Flagge vom Stiel. Domratschewa schwang quasi einen Besenstiel.
«Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn sie dran geblieben wäre. Aber auch so war es für uns vier ein unglaublicher Moment», sagte die elegante Läuferin. Weißrussland hatte die Staffel von Pyeongchang vor Schweden und Frankreich gewonnen.
Domratschewa, die der 2016 an Krebs gestorbene Klaus Siebert («Er war für mich wie ein zweiter Vater») zur Weltklasse-Athletin geformt hatte, hat mit nunmehr viermal Gold sowie je einmal Silber und Bronze Kati Wilhelm und die Slowakin Anastasiya Kuzmina als beste olympische Skijägerin abgelöst. «Das wusste ich gar nicht. Aber das ist sehr schön», sagte die 31-Jährige, die von Ehemann Ole Einar Björndalen im Ziel stürmisch umarmt wurde.
«Das bedeutet, dass der Tag, als ich mich für diesen Sport entschieden habe, ein guter war. Und dass man an sich selbst glauben soll und an sein Team. Und dann stehen einem alle Türen offen.» Nach ihrem Dreifach-Triumph von Sotschi war sie vom Präsidenten als Heldin Weißrusslands geehrt worden. Gut möglich, dass diese Ehre ihr und ihren drei Teamkolleginnen wieder zu Teil werden wird.
Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)