Pyeongchang – DEB-Chef Franz Reindl sieht Deutschlands Eishockey-Nationalteam am Freitag im Olympia-Halbfinale gegen Titelverteidiger Kanada nicht als Außenseiter.
«Ich glaube, wir haben eine Chance. Ich glaube fest daran. Die Tagesform entscheidet», sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Donnerstag in Pyeongchang.
Ähnlich äußerte sich DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel. «Man kommt in die Kabine uns sieht in den Augen der Spieler, dass diese Jungs süchtig nach Erfolg sind. Die wollen mehr», sagte Schaidnagel nach dem überraschenden 4:3 nach Verlängerung am Mittwoch im Viertelfinale gegen Weltmeister Schweden, das eine doppelte Premiere für das deutsche Eishockey war. Niemals zuvor war bei Olympischen Winterspielen ein Sieg gegen Schweden gelungen. Dadurch steht Deutschland zum ersten Mal überhaupt in einem Olympia-Halbfinale.
Bei den bisherigen Bronze-Gewinnen 1932 und 1976 waren keine K.o.-Spiele ausgetragen worden. Vor 42 Jahren war Reindl selbst als Spieler in Innsbruck mit dabei. Seine damaligen Mitspieler Alois Schloder und Udo Kießling meldeten sich nach dem Sensations-Sieg umgehend bei Reindl. «Jeder weiß, was es bedeutet, bei so einem Turnier so weit zu kommen. Da ist großer Respekt von der Generation, die damals gespielt hat», sagte der inzwischen 63-Jährige.
Er sehe in dem Erfolg, «eine Entwicklung, die vorgezogen ist». Damit sei nicht zu rechnen gewesen. «Die Mannschaft passt, der Trainer passt. Alle ziehen mit. Ich denke, dass die Nationalmannschaft ein Spiegelbild des gesamten Eishockey ist», sagte der DEB-Boss.
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(dpa)