Pyeongchang – Kurz nach Bronze und der ersten Medaille für das Team «Olympischer Athleten aus Russland» holte Shorttracker Semjon Jelistratow seine Vergangenheit schon wieder ein.
Erst im September 2016 hatte der 1500-Meter-Weltmeister und fünfmalige Europameister sein Comeback nach einer Meldonium-Affäre gegeben, wegen der er von der WM 2016 ausgeschlossen war. Wie bei rund weiteren 100 russischen Sportlern waren bei ihm Spuren des auf der Dopingliste stehenden Herzmedikaments nachgewiesen worden.
Später war die Suspendierung durch den Weltverband ISU aufgehoben worden, weil nicht bewiesen war, ob das Medikament nach dem 1. Januar 2016 eingenommen wurde. Erst seit diesem Zeitpunkt steht Meldonium auf der Dopingliste. «Meldonium war ein besonderes Problem», erklärte der Brite Richard Budgett als Medizinischer Direktor des IOC am Sonntag. Da unklar sei, wie viele Monate es nach Einnahme im Körper verbleibt, konnte Meldonium-Missbrauch nicht als Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen betrachtet werden, sagte er.
In Sotschi gehörte Jelistratow vor vier Jahren zum Team von Staffel-Olympiasieger Russland, in dem auch Viktor Ahn lief. Der in Südkorea geborene Shorttrack-Held war vom IOC aber im Gegensatz zu Jelistratow nicht zu den Spielen in Pyeongchang eingeladen worden.
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(dpa)