Willingen – Unmittelbar nach der Eröffnungsfeier heizte H.P. Baxxter, besser bekannt als Scooter, den 10 000 Fans im beschaulichen Sauerland gleich mal ein.
Der Skisprung-Weltcup in Willingen ist mehr als einfach nur von der Schanze springen: An der Mühlenkopfschanze und in dem kleinen Ort herrscht Ausnahmezustand, wenn die Asse um Richard Freitag für drei Tage dort gastieren. Schlager und Ballermann-
Songs gehören dann genauso zum Programm wie das längst bekannte «Ziiiiiieh», um vor allem die deutschen Springer anzufeuern.
Vor dem ersten Einzel am Samstag (16.00 Uhr) machte der 26-jährige Freitag den teilweise kreischenden Fans mit einem zweiten Platz in der Qualifikation schon einmal Hoffnung.
SIEGER-SCHECK: Wer aus fünf Sprüngen die meisten Punkte erzielt, bekommt 25 000 Euro. Nach Tag eins führt der polnische Vierschanzentournee-Sieger Kamil Stoch, allerdings nur etwa einen Meter vor Freitag. «Man hat gesehen, es geht knapp zu. Das bedeutet mir schon etwas, das ist ein neues Event», sagte der Sachse. Mit Stephan Leyhe (143 Meter) als Siebtem schaffte es ein weiterer DSV-Adler unter die besten Zehn.
EINZIGARTIGE STIMMUNG: 21 000 Zuschauer sind für Samstag angekündigt, das Stadion im Upland wird ausverkauft sein. «Das ist eines der schönsten Springen im Jahr», sagte Bundestrainer Werner Schuster. Sportlich sieht er gute Chancen. «Natürlich wäre es schön, wenn wir um den Sieg springen können», sagte der Österreicher. Bei Freitag und Wellinger müsse das Podium das Ziel sein. Schuster ergänzte mit Blick auf das «Willingen Five»: «Vielleicht kann auch einer den großen Wurf landen.»
TEST FÜR OLYMPIA: Eine Woche vor dem ersten Olympia-Springen sind die Adler noch einmal in Nordhessen gefordert. Als Generalprobe will der Bundestrainer die Springen in Willingen aber nicht sehen. Vor allem nicht, weil in Pyeongchang auf der Kleinschanze gestartet wird. «Es ist der letzte Wettkampf vor den Spielen. Im Endeffekt sind die Schanzen schon unterschiedlich», sagte Schuster.
Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)