Schladming (dpa) – Marcel Hirscher hatte kaum die Ziellinie von Schladming überquert und den 54. Sieg im Ski-Weltcup perfekt gemacht, da schickte Hermann Maier schon ein Glückwunschschreiben in die Welt. Doch dieses Lob klang vergiftet.
Der ehemalige Weltcup-Dominator gratulierte seinem österreichischen Landsmann zwar zum Erfolg in einem spektakulären Nacht-Slalom und dazu, seine eigene Bestmarke an Siegen egalisiert zu haben. Dann aber garnierte der inzwischen 45-Jährige die E-Mail mit gleich mit zwei Hinweisen auf seine eigene Leistung. Das Verhältnis der beiden ist belastet.
Zunächst verwies Maier darauf, dass er selbst die meisten seiner Erfolge – mehr als 40 – in nur vier Wintern eingefahren hatte, ehe er durch seinen Motorradunfall 2001 «abrupt gebremst» wurde.
Dann wünschte er Hirscher noch weitere Rekorde und schrieb: «13 Siege und vier Weltcup-Kugeln in einer Saison – das sind Zahlen, die ich ihm jetzt absolut zutraue.» Genau das war Maier in der Saison 2000/01 gelungen. Für Hirscher wird das aber zumindest in diesem Winter nicht zu erreichen sein, hat er doch nur noch Chancen auf die Kristallkugeln in Slalom, Riesenslalom und in der Gesamtwertung.
Hirscher sagte auf der Sieger-Pressekonferenz in Schladming übrigens zu den 54 Siegen, die Platz zwei im ewigen Ranking hinter Ingemar Stenmark (86) bedeuten: «Das ist schon wahnsinnig krass. Das unterstreicht, was notwendig ist, um sechs große Kristallkugeln zu gewinnen.» Maier holte in seiner Karriere nur vier.
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