Suzuka – Auf dem schnellen und engen Suzuka International Racing Course werden Fehler kaum verziehen. Sebastian Vettel weiß das, der Ferrari-Star muss im fünftletzten Formel-1-Rennen dieser Saison aber attackieren.
Sonst holt er WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton wohl nicht mehr ein. Der Grand Prix in Japan am Sonntag (7.00 Uhr MESZ) gibt weiteren Aufschluss darüber, wer sich am Ende dieses Jahres zum neuen Champion krönen kann.
LEWIS HAMILTON
WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton ist in starker Form. Zwar klagt der Brite über seinen wechselhaften Wagen, doch er holt im Moment das Optimum heraus. Nicht umsonst führt der 32-Jährige die Fahrerwertung mit 34 Punkten Vorsprung an. «Ich hoffe, dass er nicht stur ist», sagte Hamilton über seinen eigenwilligen Silberpfeil nach seiner herausragenden Pole Position. «Wir haben in Malaysia viel gelernt und denken, dass wir Wege gefunden haben, wo wir den Wagen optimieren konnten», erklärte Teamchef Toto Wolff. Hamilton wollte ebenfalls nicht in Details gehen. «Ich denke, wir haben eine Vorstellung», sagte er. «Es ist aber nichts, was man ganz schnell verändern kann.»
SEBASTIAN VETTEL
Auf seiner Verfolgungsjagd nach dem WM-Spitzenreiter muss Sebastian Vettel ein Wirkungstreffer gelingen. Sonst droht der Gewinn seiner fünften WM in ganz weite Ferne zu rücken. «Im Rennen selbst sind wir ein bisschen schneller unterwegs», versicherte der viermalige Suzuka-Gewinner nach seinem zweiten Rang in der Qualifikation, wo ihn eine Strafversetzung von Lewis Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas vorrücken ließ. Der Heppenheimer ist zuversichtlich, dass er in Japan die Wende einleiten kann. «Ein guter Start ist immer wichtig und eine gute Balance ist hier extrem wichtig, vor allem wenn sich die Bedingungen auf dem Asphalt ändern», erläuterte er.
DIE REIFEN
Die Bedingungen können zu einem entscheidenden Faktor werden. Denn bei höheren Temperaturen kann Ferrari mehr Leistung abrufen, Mercedes tut sich dann schwerer. Vettel illustrierte die Leistungsunterschiede mit einem Blick auf die Gummis in Suzuka, wo es am Sonntag trocken und warm werden soll. «Die Reifen reagieren sehr heikel auf die kleinsten Temperaturunterschiede. Vor allem wenn die Sonne scheint, erhitzt sich der Asphalt mehr, dann werden die Reifen auch wärmer», erklärte Vettel. «Es gibt dann ein optimales Fenster, wo der Reifen maximalen Grip abgibt, wenn man da aber herausfällt, werden die Reifen heißer und man rutscht mehr.» Genau diese Balance bei den Pneus gelingt Ferrari in der Regel besser als Mercedes.
DIE FANS
Sie sind ohne Zweifel ein Hingucker. Kreativ und euphorisch jagen die Formel-1-Fans in Japan ihren Idolen hinterher. Ein Autogramm hier, ein gemeinsames Foto dort. «Die Fans sind einfach unglaublich», sagte Lewis Hamilton, der die Nähe sichtlich genoss. In einigen Garagen sind auch Bastelarbeiten der glühenden Motorsport-Anhänger drapiert. Diese durften sich in Suzuka auch noch über zwei besondere Gäste freuen. Weltmeister Nico Rosberg und Ex-Champion Jenson Button waren im Fahrerlager unter anderem für TV-Stationen im Einsatz.
Fotocredits: Toru Takahashi
(dpa)