Sepang – Selbst der beträchtliche Vorsprung auf seinen WM-Rivalen Lewis Hamilton stimmte Sebastian Vettel nicht richtig froh. Vor dem Kampf um die Pole Position am Samstag zum Formel-1-Rennen in Malaysia blickte der Ferrari-Fahrer vielmehr auf die Defizite aus dem Freitagstraining.
«Es war ganz okay, aber noch nicht ideal. Der Anfang war gut, im Mittelteil habe ich ein bisschen verloren, zum Schluss wurde es wieder ein bisschen besser», berichtete Vettel, der mit seiner Bestzeit mehr als 1,4 Sekunden schneller als der strauchelnde Hamilton war.
Die Bedingungen waren für alle Piloten alles andere als optimal. Das Auftakttraining begann wegen heftigen Regens 30 Minuten später, die zweite Einheit musste nach einem Unfall rund 20 Minuten vor dem Ende zunächst unter- und schließlich abgebrochen werden. «Ich hatte heute mit dem Wagen zu kämpfen, deshalb müssen wir versuchen zu verstehen, wo wir mit der Balance danebenlagen», erklärte Hamilton, der nur Sechster vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas war.
«Die Balance des Wagens an sich hat sich gar nicht zu schlecht angefühlt», meinte indes der Finne, «es ist vielmehr eine ganz allgemeine Frage von Grip.» Mercedes müsse seinen Fokus darauf legen, «das Maximum aus den Reifen über eine Runde» herauszuholen.
Wenn das gelingt, könnte Hamilton seine vierte Pole Position am Stück in Sepang holen. In dieser Saison wäre das dann seine neunte. Vettel will das natürlich verhindern, um für das 15. Saisonrennen am Sonntag (9.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) nicht die schlechtere Ausgangsposition zu haben. Mit vier Erfolgen ist er schließlich Rekordgewinner.
Der Schockmoment aus dem zweiten Freien Training soll sich indes an diesem Wochenende nicht wiederholen. Wegen eines losen Kanaldeckels hatte Romain Grosjean einen Unfall und krachte mit seinem Haas in die Streckenbegrenzung. Der Franzose blieb unverletzt.
«Aus seiner Perspektive geht’s ihm gut. Der Wagen ist aber kaputt, der Schaden ist riesig», sagte Teamchef Guenther Steiner. «Solche Dinge sollten 2017 aber nicht passieren, das ist inakzeptabel.» Die Rennleitung um Charlie Whiting kündigte schon kurz nach dem Crash an, die Sicherheit der Fahrer gewährleisten zu wollen.
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(dpa)