Sportnews

Enge Kurven, heiße Luft: Formel-1-Herausforderung Singapur

By

on

Singapur – Es ist nicht das ideale Terrain für den Mercedes von Formel-1-Spitzenreiter Lewis Hamilton. Die Chance muss Verfolger Sebastian Vettel im Ferrari nutzen.

Die Gründe für die Vorteile der Scuderia, aber auch von Red Bull auf dem engen Stadtkurs liegen unter anderem an der Konstruktion des diesjährigen Mercedes. Die Bilanz spricht aber insgesamt auch nicht für die Silberpfeile.

Was macht es für Mercedes in Singapur so schwer?

Die vielen engen Kurven sind das eine. Mercedes entschied sich in dieser Saison für einen längeren Radstand bei seinem Wagen als die Konkurrenz. Die fehlenden langen Geraden sind das andere. Auf dem winkligen Kurs mit 23 Richtungsänderungen auf gut fünf Kilometern kann Mercedes die Power seines Turbo-Motors nicht richtig ausspielen wie noch zuletzt in Spa-Francorchamps und Monza. In Monaco, einem Kurs, der vergleichbar ist mit dem Marina Bay Street, kamen Hamilton und Bottas nicht über die Plätze sieben und vier hinaus. Vettel gewann dort.

Wer hat denn die beste Singapur-Bilanz?

Red Bull. Der österreichische Rennstall war zehnmal in den vergangenen neun Rennen in Singapur auf dem Podium vertreten. Dreimal nacheinander – 2011, 2012 und 2013 – auf dem obersten Platz durch Vettel, als der noch für Red Bull fuhr. Seit 2010 schaffte es mindestens immer ein Fahrer von Red Bull unter die ersten drei. Fünf Mal durften Ferrari-Fahrer mit aufs Podium, zwei Siege durch Fernando Alonso (2010) und Vettel (2015) gelangen der Scuderia. Mercedes – seit 2010 als Werksteam wieder dabei – kommt ebenfalls schon auf zwei Siege, Hamilton 2014 und Nico Rosberg 2016, aber nur noch einen weiteren Podestplatz (Hamilton 2016/3.).

Was macht Singapur so besonders?

Singapur zählt zu den härtesten Aufgaben im Rennkalender. Zum einen sind es die äußeren Bedingungen. Selbst am Abend, wenn das Rennen um 20.00 Uhr Ortszeit beginnt, herrschen Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Sauna-Bedingungen für die Fahrer, die auch noch in feuerfesten Overalls stecken. Erholungsphasen auf der Strecke gibt es durch ihre Geometrie nicht. Auslaufzonen auch nicht. Fehler werden wie in Monaco nicht verziehen. 14 Safety-Car-Phase in neun Rennen sind dafür auch ein Beleg. Die Tatsache, dass die Strecke von mehr als 1500 Lichtprojektoren angestrahlt wird, erschwert das Fahren indes nicht – solange es nicht regnet, was bislang während der neun Auflagen noch nicht passiert war.

Wie oft schalten die Fahrer?

In einer Runde müssen die Fahrer 70 Mal den Gang wechseln. Legt man eine Rundenzeit von rund 1:42 Minuten zugrunde, mit der es Rosberg vor einem Jahr auf die Pole schaffte, entspricht das Schaltvorgängen alle 1,45 Sekunden. Rechnerisch folgt jeweils 220 Meter auf dem 5056 Meter langen Kurs die nächste Kurve. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt nur 177 Stundenkilometer.

Fotocredits: Lynn Bo Bo
(dpa)

(dpa)

Auch interessant