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EM-Aus für DFB-Frauen: Bitteres 1:2 gegen Dänemark

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Rotterdam – Die deutschen Fußballerinnen müssen ihren Traum vom neunten EM-Titel begraben. Die Mannschaft von Bundestrainerin Steffi Jones unterlag im Viertelfinale der Auswahl Dänemarks in Rotterdam knapp mit 1:2 (1:1).

Die deutschen Frauen verpassten damit erstmals seit 1987 den Einzug in die Vorschlussrunde der kontinentalen Titelkämpfe. «Uns hat einfach die Aggressivität und die Überzeugung gefehlt», sagte Torhüterin Almuth Schult. «Es ist bitter, wie dieses Aus zustande kommt: Wenn man seit Wochen den Rhythmus hat und dann hier um 11 Uhr raus muss zum Warmmachen, das ist eine ziemliche Katastrophe.» Das Spiel war am Vorabend nach heftigen Regenfällen in Rotterdam auf Sonntagmittag verschoben worden.

Isabel Kerschowski brachte den Titelverteidiger bereits in der 3. Spielminute in Führung, Nadia Nadim (49.) gelang kurz nach der Pause der nicht unverdiente Ausgleich für die Däninnen, ehe Theresa Nielsen (83.) den Siegtreffer erzielte. «Wir sind einfach mega-enttäuscht. Wir haben uns ganz viel hier vorgenommen, da ist man einfach nur traurig und enttäuscht», sagte Verteidigerin Lena Goeßling.

Im Halbfinale trifft Dänemark in Breda entweder auf EM-Neuling Österreich oder Spanien. Gastgeber Niederlande hatte schon am Samstag mit einem 2:0 gegen den Olympia-Zweiten Schweden als erste Nation die Vorschlussrunde erreicht.

Jones blieb bei ihrer Anfangsformation, für die sie sich bereits am Samstag entschieden hatte. Erstmals bei dieser EM rückte Mittelfeldspielerin Linda Dallmann neben Anja Mittag in die Sturmspitze. In der Innenverteidigung spielte die erfahrene Wolfsburgerin Goeßling, die im letzten Gruppenspiel beim 2:0 gegen Russland ein tolles Comeback nach mehr als acht Monaten Verletzungspause gefeiert hatte.

Nach den sintflutartigen Regenfällen am Vortag lugte am Sonntag wenigstens zeitweise die Sonne hervor, auch wenn es während der Partie immer wieder kräftige Schauer gab. Der Rasen präsentierte sich zumindest zum Anpfiff als sattes Grün und war gut bespielbar, was den beiden eher offensiv ausgerichteten Teams sichtlich gut gefiel.

Der Titelverteidiger erwischte vor 5251 Zuschauern – weniger als am Samstag gekommen waren – einen optimalen Start. Schon nach wenigen Minuten gelang der DFB-Elf der langersehnte erste Turniertreffer aus dem Spiel heraus. Wenn auch unter Mithilfe der dänischen Torhüterin Stina Petersen, die große Mühe beim Distanzschuss von Kerschowski von der Strafraumgrenze hatte und sich den Ball dann schließlich selbst ins Tor boxte. Kurz darauf hatte Sara Däbritz (6.) mit einem Schuss aus der Drehung fast das 2:0 erzielt, doch diesmal war Petersen aufmerksam.

Direkt im Gegenzug ließ die für Wolfsburg spielende Torjägerin Pernille Harder eine gute Ausgleichsmöglichkeit liegen, als sie das DFB-Tor aus spitzem Winkel nur hauchdünn verfehlte. Kristin Demann (7./24.) und Sara Doorsoun (44.) scheiterten mit Versuchen aus der Ferne an Petersen, die sich nach ihrem Fauxpas beim 0:1 längst wieder gefangen hatte und nach dem Wechsel auch zweimal gegen die agile Dallmann parierte.

Aber auch der nie aufsteckende Gegner hatte durch Sanne Troelsgaard (51.), deren Versuch DFB-Keeperin Almuth Schult mit dem Fuß parierte, Katrine Velje (57.), die aus kurzer Distanz nur die Latte traf, zunächst beste Chancen auf den sechsten Sieg gegen Deutschland im 22. Duell vergeben. Dann zerstörte Niesen den deutschen EM-Traum.

Fotocredits: Carmen Jaspersen,Carmen Jaspersen,Carmen Jaspersen,Carmen Jaspersen,Carmen Jaspersen,Carmen Jaspersen
(dpa)

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