Southport – US-Golfstar Jordan Spieth hat bei der 146. British Open beste Chancen, bereits sein drittes von vier Major-Turnieren zu gewinnen. Der erst 23 Jahre junge Texaner lag vor dem Finaltag im englischen Southport weiter mit einem Gesamtergebnis von 199 Schlägen an der Spitze.
Mit einer starken 65er-Runde hielt Spieth seinen Landsmann Matt Kuchar (202) drei Schläge auf Distanz. Auf die drittplatzierten, Austin Connelly aus Kanada und US-Profi Brooks Koepka (beide 205) hat der Masters- und US-Open-Champion von 2015 bereits sechs Schläge Vorsprung. Deutschlands Golfstar Martin Kaymer (214) beendete den Tag nach einer 70er-Runde auf dem 52. Rang.
Der Mann des Tages auf dem Par-70-Kurs des Royal Birkdale Golf Clubs war aber Branden Grace. Der 29-jährige Südafrikaner stellte bei perfekten äußeren Bedingungen mit einer Traumrunde von 62 Schlägen einen historischen Rekord auf. Noch nie wurde in der Gesichte der vier Major-Turniere eine niedrigere Runde gespielt. Zuvor lag die Bestmarke bei 63 Schlägen. Auf seiner Rekordrunde spielte Grace auf dem Par-70-Kurs an der Nordwestküste Englands acht Birdies.
«Mir war der Rekord gar nicht bewusst», sagte Grace. «Mein Caddie sagte dann ‚Gratulation, du bist jetzt in den Geschichtsbüchern‘. Ich hatte wirklich keine Ahnung.» Durch seine Rekordrunde verbesserte sich Grace in der Gesamtwertung mit 206 Schlägen um 40 Plätze auf den geteilten fünften Rang. «Es war eine besondere Runde. Ich habe wirklich sehr gut gespielt», sagte er.
Auch viele andere Topstars konnten die Windstille und die Sonne auf dem Dünen-Platz an der englischen Nordwestküste für sich nutzen. Erst am frühen Abend begann es zu regnen. Die Nummer eins der Welt Dustin Johnson spielte eine 64, Titelverteidiger Henrik Stenson aus Schweden eine 65. Mit insgesamt 207 Schlägen lagen beide auf Position sieben. Der Weltranglistenzweite Hideki Matsuyama (206) aus Japan verbesserte sich durch eine 66er-Runde auf den geteilten fünften Rang.
Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer spielte zwar auch seine bisher beste Runde des Turniers, doch die 70 war einfach zu wenig, um in Southport eine Aufholjagd zu starten. «Heute war der Platz relativ einfach zu spielen», gestand Kaymer, der seit zwei Monaten mit Schmerzen in der linken Schulter spielt. «Aber meine Eisenschläge waren einfach zu weit weg von der Fahne. Dadurch habe ich mir zuwenig Birdie-Chancen erarbeiten können. Das war der Hauptgrund, warum es heute nicht so richtig nach vorn gegangen ist.» Bei all seinen Schläge fehlen ihm «überall so ein paar Prozent.»
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(dpa)