Moskau – Am zweiten Tag des Confederations Cups in Russland ist gleich bei zwei Spielen jeweils ein Tor nach der Nutzung des Videobeweises aberkannt worden.
Bei der Partie Kamerun gegen Chile in Moskau nahm Schiedsrichter Damir Skomina aus Slowenien beim Stand von 0:0 erst nach mehr als einer Minute einen Treffer des Chilenen Eduardo Vargas wieder zurück (45.+1).
Der frühere Bundesliga-Profi von 1899 Hoffenheim hatte nach einem Zuspiel von Bayern-München-Profi Arturo Vidal knapp im Abseits gestanden. Spieler beider Teams hatten sich bereits zum Wiederanstoß am Mittelkreis eingefunden, als die Entscheidung fiel. Insbesondere Vidal ging den Schiedsrichter nach dem Abpfiff der ersten Halbzeit wild gestikulierend und laut schimpfend an. Auch die chilenischen Fans pfiffen Skolina beim Gang in die Kabine lautstark aus.
Bereits am späten Nachmittag hatte es in Kasan beim Spiel zwischen Portugal und Mexiko (2:2) zwei Videobeweise gegeben. Beim Stand von 0:0 wurde ein Treffer von Portugals Nani in der 21. Minute nicht gegeben. Schiedsrichter Nestor Pitana aus Argentinien sprach mit den Videoschiedsrichtern und entschied danach auf Abseits. Auch hier dauerte es gut eine Minute, bis darüber Klarheit herrschte.
«Es sind die neuen Regeln, wenn es dem Fußball hilft, super. Niemand versteht den Videobeweis bislang allerdings», sagte Portugals Trainer Fernando Santos. Er habe versucht rauszufinden, warum das Tor nicht zählte. «Es war ein bisschen verwirrend.»
Auch nach dem 2:1 durch Cedric (86.) kam der Videobeweis zum Einsatz – das Tor zählte aber. «Der Videoreferee wurde nur bei unseren Toren benutzt, obwohl die Szene vor dem 2:2 auch sehr komplex war», sagte Santos. Mexikos Hector Moreno (90.+1) hatte in der Nachspielzeit für den Endstand gesorgt.
Beim Confed Cup kommen erstmals bei einem großen FIFA-Turnier die Video-Referees zum Einsatz, um bei spielentscheidenden Situationen wie Toren, Abseits, Roten Karten oder Elfmetern die Korrektur offensichtlicher Fehlentscheidungen zu ermöglichen.
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(dpa)