Frankfurt/Main – Joachim Löw macht aus der WM-Generalprobe ein Mega-Experiment. Mit sechs Neulingen, darunter dem 29 Jahre alten Sandro Wagner von 1899 Hoffenheim, tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland an.
Der Bundestrainer nominierte neben Wagner erstmals auch Lars Stindl (Mönchengladbach), Marvin Plattenhardt (Hertha), Kerem Demirbay (Hoffenheim), Amin Younes (Amsterdam) und Diego Demme (Leipzig) für das Turnier vom 17. Juni bis 2. Juli. «Sandro Wagner hat eine andere Art und Weise zu spielen», erklärte Löw seine überraschendste Entscheidung. Der Hoffenheimer bringe «eine besondere Note» in das Geschehen: «Er hat in den letzten zwei Jahren in der Bundesliga viele Tore erzielt.» Auch Torhüter Kevin Trapp von Paris Saint-Germain hat noch kein Länderspiel bestritten, war aber im A-Aufgebot bereits dabei.
«Das ist ein Sommer mit besonderen Herausforderungen», sagte Löw bei der Bekanntgabe seines Aufgebots in der DFB-Zentrale. Zahlreiche etablierte Kräfte bekommen eine Pause. Im «Perspektivkader» für den Konföderationen Pokal stehen in Matthias Ginter, Julian Draxler und Shkodran Mustafi nur noch drei Weltmeister. Nicht im Aufgebot sind der Dortmunder Marco Reus und der Wolfsburger Mario Gomez. Auch ein Comeback des Bremers Max Kruse im DFB-Team wird es nicht geben.
«Der Confed Cup ist ein Zwischenstation, wo wir unsere Erfahrungen machen», sagte Löw und betonte nochmals: «Über allem stehen die WM 2018 und der Weg nach Moskau. Die WM ist das allergrößte Turnier.» Das stark veränderte Löw-Team wird in der Gruppe B zunächst am 19. Juni in Sotschi gegen Australien antreten. Drei Tage später folgt die Partie in Kasan gegen Chile. Am 25. Juni ist wieder in Sotschi Afrikameister Kamerun der Kontrahent.
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(dpa)