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Was spricht für den Ingolstadt, was gegen Mainz 05?

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Ingolstadt – Kapitän Stefan Ball musste immer wieder stammeln, als er dieses 1:2 seines FSV Mainz 05 in Ingolstadt zu erklären versuchte. «Nicht so einfach», sagte er dann, auch «extrem bitter», «schwer zu sagen» oder am Ende: «Ich hab eigentlich das Gefühl, das jeder weiß, worum es geht.»

Die dritte Niederlage in Serie hatte für die Rheinhessen am Sonntag zur Folge, dass sie in der Tabelle der Fußball-Bundesliga bis auf Platz 15 abrutschten und nur noch wegen der Tordifferenz vor dem Abstiegs-Relegationsrang blieben. «Es bleibt uns viel Arbeit, vor allem mentale Arbeit», sagte Trainer Martin Schmidt vor der schweren Aufgabe am Mittwoch gegen RB Leipzig.

Die Ingolstädter dagegen wähnen sich in einem Hoch – und das trotz eines nach wie vor deutlichen Rückstands auf den Relegationsrang von sieben Punkten! Der Erfolg nach den Treffern von Romain Brégerie (10. Minute) und Florent Hadergjonaj (73.) bei einem zwischenzeitlichen Ausgleich durch ein Eigentor von Kapitän Marvin Matip (71.) soll der Start einer historischen Aufholjagd sein. «Man hat gesehen, dass wir alle daran glauben», sagte Offensivprofi Pascal Groß und meinte: «Das Quäntchen Glück haben wir uns erarbeitet.» Am Mittwoch in Augsburg haben die Schanzen die Möglichkeit, sich mit einem Auswärtserfolg bis auf vier Zähler an den kriselnden, bayerischen Rivalen anzunähern.

Vor rund einem Monat schien Mainz weit weg vom Abstiegskampf, noch am Samstag wähnten viele den FCI bei zehn Punkten Rückstand auf Platz 16 schon in Liga zwei. Und doch kann noch alles ganz anders kommen:

WAS GEGEN MAINZ SPRICHT

Abstiegskampf ist nichts, was diese Mainzer Mannschaft kann. Das räumte selbst Coach Schmidt ein, der viele Spieler im Kader hat, «die noch unerfahren sind im Kampf um den Klassenerhalt». Während direkte Rivalen wie Ingolstadt sich von Saisonbeginn an auf die Eigenheiten im Abstiegsrennen eingestellt haben, tourten die Mainzer noch durch die Europa League. Zu allem Überfluss scheint aktuell auch noch Pech dazu zu kommen, etwa beim kruden Zufallstreffer zum 1:2. «Im Moment ist das Glück nicht gerade unser bester Freund», sagte der Coach.

«Wir müssen jetzt einfach liefern», forderte Verteidiger Bell. Dabei scheinen er uns seine Mitspieler jene Tugenden verlernt zu haben, die den FSV noch in der Vorsaison ausgezeichnet hatte, etwa das schnelle Umschaltspiel. Das Fehlen von spielerischer Qualität, Ballsicherheit oder der nötigen Coolness könnte ebenfalls fatale Folgen haben.

Vor allem in den nächsten vier Partien dürfte nur mit Top-Leistungen etwas zu holen sein, geht es doch jeweils gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte, darunter der FC Bayern, RB Leipzig und Hertha BSC. Einen direkten Rivalen hat Mainz erst am drittletzten Spieltag in Hamburg wieder vor sich – falls der HSV dann nicht schon enteilt ist.

WAS FÜR INGOLSTADT SPRICHT

Sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsrang klingt nach viel – aber das kann sich in dieser Englischen Woche schnell ändern. Mit dem Schwung aus dem Erfolg über Mainz will der FCI auch das kleine Derby am Mittwoch in Augsburg gewinnen, ehe Tabellenschlusslicht Darmstadt am Sonntag zu Gast ist. Die Rechnung der Schanzer: Zwei Siege und eine Niederlage der Augsburger in Berlin – und schon ist man bis auf einen Zähler am FCA – und vielleicht sogar auch noch an Mainz – dran.

Optimistisch stimmt die Oberbayern ein Mix aus mentaler Stärke und wiedergewonnenem Spielglück, etwa beim Siegtreffer durch Hadergjonaj. Dass am Samstag einige direkten Rivalen gewonnen hatten, «das war uns scheißegal», sagte Abwehrchef Roger nach seinem Startelf-Comeback.

Die Ingolstädter schätzen die vermeintliche Ausweglosigkeit gar als motivierend ein. «Es bringt nichts in unserer Situation, wochenlang Pläne zu schmieden», sagt Groß. Roger meinte: «Wir haben am Mittwoch das nächste Finale, dann am Sonntag wieder eines, und so weiter…».

Fotocredits: Armin Weigel
(dpa)

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