Wiesbaden – Deutschlands U21-Fußballer sind mit einem überzeugenden Sieg ins EM-Jahr gestartet und haben zweieinhalb Monate vor Beginn des Turniers ihre Titelambitionen untermauert.
Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz setzte sich im Klassiker gegen England mit 1:0 (1:0) durch und ist damit seit 32 Heimspielen ungeschlagen. Vor 9457 Zuschauern in Wiesbaden erzielte der Hoffenheimer Nadiem Amiri den Siegtreffer (23. Minute) für die überlegenen Gastgeber, die auch höher hätten gewinnen können.
In der Defensive bot Kuntz gegen den EM-Mitfavoriten erstmals eine Dreierkette mit dem Berliner Niklas Stark sowie den U21-Debütanten Gideon Jung und Marc-Oliver Kempf auf. Die deutsche Elf kam trotz des ungewohnten Systems gut in die Partie und erspielte sich schnell die ersten Möglichkeiten. Der einzige Stürmer Davie Selke verpasste eine Hereingabe von Mitchell Weiser knapp (12.).
Trotz einiger Unsicherheiten in der Defensive hatte die DFB-Auswahl die Partie gut im Griff und agierte überlegen. Nach einer Ecke von Max Meyer konnte der englische Keeper Jordan Pickford den Kopfball von Mittelfeldspieler Matthias Ginter noch parieren, gegen den Nachschuss von Amiri war er machtlos (23.). Die hoch eingeschätzten Engländer, die sich wie Deutschland als Gruppensieger für die EM qualifiziert hatten, kamen nur vereinzelt zu Torraumszenen.
Mit der Führung im Rücken spielte die Kuntz-Auswahl weiter mutig nach vorne und zeigte teils sehenswerte Kombinationen. Selke zielte nach schöner Vorarbeit von Meyer zu hoch (32.). Auch nach der Pause waren die Gastgeber die aktivere Mannschaft, verpassten es jedoch zunächst, die Führung auszubauen. Der knappe Vorsprung geriet in der Neuauflage des U21-EM-Endspiels von 2009 jedoch bis zum Ende nicht mehr wirklich in Gefahr. Kurz vor Schluss kam auch der Schalker Thilo Kehrer in die Partie und gab damit sein Debüt.
Für die EM hatte sich die DFB-Auswahl mit zehn Siegen aus zehn Partien souverän qualifiziert, sie reist daher als einer der Favoriten nach Polen. In einem weiteren Testspiel tritt das Team am Dienstag (18.00 Uhr) in Stuttgart gegen die ebenfalls stark eingeschätzten Portugiesen an. In der Gruppenphase des Turniers in Polen sind dann im Juni Tschechien, Dänemark und Italien die Gegner.
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(dpa)