Sein Aufstieg mutet geradezu atemberaubend an: Im vergangenen Jahr gewann Biathlet Arnd Peiffer zweimal Bronze bei der WM der Junioren in Ruhpolding. Im Januar startete der 21-Jährige in Oberhof erstmals im Weltcup. Sein Debüt dort überzeugte Bundestrainer Frank Ullrich derart, dass er Peiffer für die WM in Pyeongchang nominierte. Das Besondere an dem Shooting-Star im deutschen Biathlon-Kader: Er kommt aus Norddeutschland.
Arnd Peiffer, geboren in Wolfenbüttel, stammt aus Clausthal und startet für den WSV Clausthal-Zellerfeld. Er war neun Jahre alt, als er zum ersten Mal die Sportart Biathlon ausprobierte: „Meine zwei Jahre ältere Schwester hatte das schon gemacht, und ich bin einfach mal zum Training mitgegangen. Und bei mir als Jungen hat es natürlich gezogen, dass man da bissel schießen durfte.“
Peiffer blieb dabei. Nach dem Abitur und einem freiwilligen sozialen Jahr heuerte er bei der Bundespolizei an. Die Sportförderung dort zahlte sich aus: Nach zweimal Bronze bei den Junioren gelang der Aufstieg in den B-Kader. „Ich war mit zu den Lehrgängen, die auch die A-Mannschaft bestritten hat, und hatte immer wieder die Möglichkeit, mich mit den Besten des deutschen Teams zu vergleichen. Hinzu kommt, dass ich im Sommer nach Oberhof in die Trainingsgruppe von Mark Kirchner gewechselt bin“, erklärte Peiffer seinen Aufstieg. Mit starken Leistungen im IBU-Cup, dem „Uefa-Cup“ der Biathleten, machte er auf sich aufmerksam und wurde für den Weltcup nominiert.
In Oberhof überzeugte Peiffer sogleich: Als dritter Läufer der deutschen Staffel startete er auf Rang drei und konnte mit einer starken Laufleistung und zwei fehlerfreien Schießeinlagen die Führung übernehmen. „Imponierend, wie clever und überlegt er die Aufgabe gemeistert hat“, lobte Bundestrainer Frank Ullrich. Und der niedersächsische Modellathlet setzte gleich noch einen drauf: Bei seinem ersten Einzelrennen im Sprint zwei Tage später wurde er Achter und erfüllte damit die WM-Norm. „Ein Start bei der WM wäre toll. Aber sollte ich dort nicht zum Einsatz kommen, werde ich die Weltmeisterschaft auf jeden Fall genießen und eine Menge lernen“, sagte Peiffer
Der Oberharzer, der nebenher Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Clausthal studiert, bezeichnete die Stimmung in Oberhof als „unbeschreiblich. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Ich hatte eine Gänsehaut.“ Das war das Peiffersche Biathlon-Fieber.