Brest – Die Franzosen liegen ihrem neuen Seehelden Thomas Coville zu Füßen. Der 48-jährige Solosegler hat am ersten Weihnachtstag einen Fabelrekord für Einhand-Weltumseglungen aufgestellt.
Auf seinem Trimaran «Sodebo Ultim» schaffte Coville den Kurs entlang der drei großen Kaps über 28 400 Seemeilen in 49 Tagen, 3 Stunden und 7 Minuten. Frankreichs Präsident François Hollande gratulierte und nannte Covilles Tat «eine Leistung voller Mut».
Das Meisterstück gelang dem in seiner Heimat sehr beliebten Vater zweier Kindern nach zwölf Jahren im fünften Anlauf mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 25,16 Knoten. Den bis dahin bestehenden Rekord seines Landsmanns Francis Joyon aus dem Jahr 2008 unterbot Coville um sagenhafte 8 Tage und 10 Stunden. Dabei knackte Coville auch die magische 50-Tage-Schallmauer.
Bei vier vorherigen Versuchen hatte der in Rennes geborene Skipper entweder mit Bruch aufgeben müssen oder die Rekordzeit im Ziel knapp verfehlt. Doch dieses Mal stimmte alles. Das 31 Meter lange und 21 Meter breite Trimaran-Geschoss blieb verschont von Materialbruch, die Winde waren meist günstig, wenn auch im Indischen Ozean mit 40 Knoten und zehn Meter hohen Wellen brutal.
Auf die Frage, ob er seine Leistung schon einordnen könne, sagte Coville nach Überquerung der Start- und Ziellinie bei Ouessant in der Bretagne: «Nein, gar nicht. Meine Welt war in den letzten 49 Tagen sehr klein, wie ein kleines Flugzeug-Cockpit. Mein Boot war eine Libelle und ich von der Welt getrennt.»
Nachdem er seine letzte Nacht mit Teammitgliedern auf See verbrachte, lief Coville mit «Sodebo Ultim» am Morgen des zweiten Weihnachtstages um 10 Uhr in Brest ein. Dort wurde er am Quai Du Commandant Malbert von Tausenden Fans stürmisch gefeiert. Covilles größter Wunsch: «Ich möchte schlafen und meinen Geist ruhen lassen.»
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(dpa)