Bamberg – Selbst das nächste Euroleague-Trauma hat Bambergs Star-Trainer Andrea Trinchieri nicht den Glauben an sein Team verlieren lassen.
«Ich stehe zu meinen Jungs. Ich glaube, dass sich andere Teams, die gegen uns in Zukunft spielen müssen, sehr schwer tun werden. Denn all das, was wir jetzt verpassen, werden wir auf- und nachholen», kündigte der Italiener am Donnerstagabend nach der nächsten bitteren 74:81-Niederlage bei Baskonia Vitoria Gasteiz an.
Allerdings wird der Glaube von Trinchieri und aller Bamberger Fans derzeit auf eine harte Probe gestellt. Zwei Tage nach der knappen Heimpleite gegen Roter Stern Belgrad setzte es für die Franken im Baskenland den nächsten herben Rückschlag im Kampf um einen Platz in den Playoffs der Basketball-Königsklasse. Wieder war der deutsche Meister nah dran, wieder konnte er sich für eine drei Viertel lang starke Leistung nicht belohnen.
Was dieses Mal aber nicht nur mit Pech zu tun hatte. Vielmehr verloren die Bamberger in Vitoria in der Schlussphase die Nerven, leisteten sich gegen die vom starken deutschen Center Johannes Voigtmann (20 Punkte) angeführten Gastgeber in den entscheidenden Phasen zu viele leichte Fehler. So glitt ihnen ein komfortabler 15-Punkte-Vorsprung noch aus den Händen, die nächste enge Partie ging verloren.
Inzwischen wird gerade auf Euroleague-Niveau doch deutlich, wie sehr den Bambergern Spielmacher Brad Wanamaker fehlt. Der Franzose Fabien Causeur trat auch in Vitoria in der entscheidenden Phase nicht in Erscheinung. Wie schon gegen Belgrad zwei Tage zuvor lag am Ende die Verantwortung wieder bei Darius Miller. Und erneut brachte der Amerikaner nicht den Erfolg.
Lange Zeit, der nächsten verpassten Chance nachzutrauern, haben die Bamberger aber nicht. Noch in der Nacht zum Freitag ging es zurück in die Heimat, am Sonntag (15.30 Uhr/telekombasketball.de) folgt das nächste Topspiel in der Bundesliga bei ALBA Berlin. Neben der Frage, wie der national noch ungeschlagene Tabellenführer die beiden Tiefschläge psychisch verkraft hat, stellt sich auch die Frage, wie viel Energie die Franken nach der anstrengenden Woche noch haben.
Die Berliner hoffen, genau davon zu profitieren. «Das kostet viel Kraft, egal ob man gewinnt oder verliert. Vielleicht werden sie etwas müde sein», sagte Berlins Trainer Ahmet Caki vor der Partie in der Arena am Ostbahnhof. Der türkische Trainer erwartet dennoch eine verdammt schwere Aufgabe für sein Team. «Die große Bamberger Stärke ist, dass sie dem Gegner so gut wie keine einfachen Punkte erlauben», sagte Caki, der sich mit ALBA zuletzt durch zwei Siege auf Platz sechs verbesserte. Im Eurocup gab es dagegen am Mittwoch im spanischen Fuenlabrada eine 80:105-Klatsche.
Fotocredits: Adrian Ruiz De Hierro
(dpa)