Verkehrsberuhigung sieht anders aus: „Die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt bei 175 Stundenkilometern – das ist allemal ein ordentliches Tempo in der Stadt“, sagte Norbert Haug, Motorsportchef von Mercedes, vor dem Rennen in Singapur. Zudem macht die Formel 1 dort die Nacht zum Tag: Am Sonntag wird das erste Rennen unter Flutlicht gestartet. Kleines Problem: den Schlaf an die ungewöhnlichen Umstände anzupassen.
Der nach verlorener Berufung mit nur einem Punkt WM-Führende Lewis Hamilton verriet: „Normalerweise stellen wir unseren Rhythmus auf die Ortszeit um. Hier dürfen wir das auf keinen Fall tun.“ Denn wegen der nächtlichen Sause beginnt der Arbeitstag zu Zeiten, an denen er sonst endet. „Wir werden mit unseren Meetings gegen fünf Uhr Früh fertig sein“, erläuterte Williams-Technikchef Sam Michael. Shootingstar Sebastian Vettel sagte lapidar: „Man geht halt später ins Bett und macht beim Fahren das Licht an.“
Allerdings haben Formel-1-Boliden keine Scheinwerfer, deshalb wird die Strecke beinahe taghell ausgeleuchtet sein, 1500 Lampen mit je 2000 Watt illuminieren die Strecke. Auf 35 Leuchttafeln werden die Fahrer bei Gefahr oder Unfällen mit Farbsignalen gewarnt.
„Aus Fahrerperspektive wird es keinen großen Unterschied zwischen Tag und Nacht geben“, sagte BMW-Pilot Robert Kubica, während sein in dieser Saison schwächelnder Teamkollege Nick Heidfeld nölte: „Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir das vorher mal ausprobieren.“ Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes) alberte hingegen: „In Finnland ist es im Winter 24 Stunden lang dunkel. Ich glaube nicht, dass ich damit ein Problem habe.“