Olympia

Deftige Pleite: Hockey-Herren spielen nur um Bronze

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Rio de Janeiro – Niedergeschlagen saß der deutsche Hockey-Kapitän Moritz Fürste nach der deftigen Halbfinal-Schlappe ganz allein im deutschen Tor. Vor lauter Enttäuschung über das bittere 2:5 (0:3) gegen Argentinien im Halbfinale hielt sich der 31-Jährige die Hände an den Kopf.

Einsam musste Fürste realisieren, dass der Olympiasieger von 2008 und 2012 in Rio nicht erneut um Gold spielt. Statt am Donnerstag ein drittes olympisches Finale nacheinander zu bestreiten, kämpfen die deutschen Hockey-Herren lediglich um Bronze.

«Im Endeffekt haben wir heute nicht unsere Leistung gebracht», haderte der Hamburger. So gab es erstmals seit zwölf Jahren in einem K.o.-Spiel bei Olympischen Spielen wieder eine Schlappe. Zuletzt hatte Deutschland im Halbfinale 2004 in Athen gegen die Niederlande verloren und das Endspiel verpasst. Rückschläge war die deutsche Auswahl bei Olympia nicht mehr gewöhnt. Bei den vergangenen drei Sommerspielen hatten die Herren immer Edelmetall mit nach Hause gebracht. 

Gegner ist nun der Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen der Niederlande und Belgien. «Eine Bronzemedaille wäre auch toll, aber aktuell überwiegt die Enttäuschung», sagte Florian Fuchs.

Am Dienstag gelang es den Deutschen erst in der Schlussphase, die Pleite im Rahmen zu halten. «Die Niederlage ist sehr heftig. Es ist sehr enttäuschend, dass wir überhaupt 0:5 in Rückstand geraten sind.»

Argentinien war den Deutschen in der Tat keineswegs spielerisch überlegen, nutzte seine Chancen aber konsequent. Aus sechs Möglichkeiten machte der Panamerika-Meister fünf Tore und sicherten sich so die erste Olympia-Medaille in seiner Geschichte. «Argentinien war wahnsinnig effektiv und hat verdient gewonnen», sagte Bundestrainer Valentin Altenburg. «Sie waren nur in wenigen Bereichen besser, aber das hat den Ausschlag gegeben.»

Die Anschlusstreffer von Fürste (51./Siebenmeter) und Christopher Rühr (58.) kamen viel zu spät. Mit Erfolg beschränkten sich die «Leones» aufs Kontern und das Erspielen von Strafecken. Zur Pause lagen die Deutschen bereits mit 0:3 zurück.

Argentiniens Spezialist Gonzalo Peillat (9./12./28.) hatte alle drei Strafecken erfolgreich verwandelt. «Wir dürfen die Ecken gar nicht bekommen, und dann müssen wir sie als Mannschaft verteidigen», kritisierte Fürste. Abwehrchef Martin Häner erkannte neidlos an: «Die haben halt den besten Eckenschützen der Welt.»

Als der Weltranglistendritte in der zweiten Halbzeit offensiver agierte und hinten aufmachte, nutzen Joaquin Menini (36.) und Lucas Vila (47.) zwei Konter zum 5:0 für die Nummer Sieben der Welt. Den Deutschen blieb trotz der zwei Treffer in der Endphase nur die Enttäuschung.

Fotocredits: Friso Gentsch,Friso Gentsch,Fazry Ismail,Friso Gentsch,Friso Gentsch,Friso Gentsch,Friso Gentsch,Fazry Ismail,Friso Gentsch,Friso Gentsch
(dpa)

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