Rio de Janeiro – Nach einem Hackerangriff auf die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat die russische Doping-Informantin Julia Stepanowa Angst um ihr Leben.
«Wenn uns etwas passiert, dann müssen Sie wissen, dass es kein Unfall war», sagte sie am Montag in einer Videokonferenz, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. Sie und ihr Mann würden alles unternehmen, um in Sicherheit zu bleiben. «Uns ist aber klar, dass, wenn uns jemand wirklich etwas antun wollte, würden sie damit wahrscheinlich Erfolg haben.»
Stepanowa und ihr Mann Witali halten sich nach den Enthüllungen über systematisches Doping in der russischen Leichtathletik an einem unbekannten Ort auf. Nach Angaben der WADA hatte der Hacker-Angriff dem Konto Stepanowas im Athletensystem ADAMS gegolten. Jemand hatte sich illegal das Passwort zu Stepanowas Konto verschafft.
Mit einem ADAMS-Zugang können Hinweise auf den Aufenthaltsort abgerufen werden, da die Athleten ihre Kontaktdaten in das System eingeben, damit sie für Dopingkontrollen erreichbar sind.
Die Aussagen der 800-Meter-Läuferin hatten maßgeblich dazu beigetragen, dass WADA-Ermittler Beweise für die Doping-Praktiken zusammentragen konnten. Auf Grundlage dieses Berichts waren die russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen in Rio ausgeschlossen worden.
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(dpa)