Rio de Janeiro – Stefan Henze, Assistenztrainer der deutschen Slalom-Kanuten bei den Olympischen Spielen, ist bei einem schweren Verkehrsunfall in Rio de Janeiro lebensbedrohlich verletzt worden.
Der 35 Jahre alte Disziplintrainer der Kajak-Frauen habe ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, teilte der Deutsche Olympische Sportbund mit. «Es geht ihm nicht gut. Wir denken an Stefan Henze und wünschen ihm, dass er diesen Kampf gewinnt», sagte der deutsche Chef de Mission Michael Vesper im Deutschen Haus.
Angesichts des Vorfalls war die Stimmung dort trotz der deutschen Olympia-Erfolge am siebten Wettkampftag gedämpft. «Normalerweise feiern wir hier», sagte Vesper, bevor er über Henzes Unfall und die lebensbedrohlichen Verletzungen informierte. «Wir glauben, dass es in seinem Sinne ist, dass wir hier in einer ruhigen Form zusammenkommen und die sportlichen Erfolge besprechen», sagte Vesper.
Henze sei angesichts der Schwere seiner Kopfverletzungen in einer Klinik mit neurochirurgischer Spezialabteilung sofort notoperiert worden, erklärte der DOSB. Sein Zustand sei weiterhin «lebensbedrohlich», hieß es. Der Hallenser hatte bei den Sommerspielen 2004 in Athen noch als Aktiver zusammen mit seinem Teamkollegen Marcus Becker Silber im Canadier-Zweier gewonnen.
Bei dem Unfall saß Christian Käding, ein weiterer Teambetreuer der Slalom-Kanuten, mit im Auto. Er hatte die deutschen Stangen-Paddler bei den am Donnerstag zu Ende gegangenen Olympia-Wettkämpfen als Sportwissenschaftler unterstützt. Nach Angaben des Organisationskomitees waren die beiden mit dem Taxi unterwegs auf dem Weg zurück ins olympische Dorf. Käding sei leicht verletzt bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, hieß es in dem DOSB-Statement. Ihm gehe es «den Umständen entsprechend gut».
Der Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes, Lutz Buschkow, sagte zu dem Unfall: «Das ist schon sehr bedenklich. Die Olympia-Mannschaft hofft und drückt die Daumen mit, dass er möglichst schnell auf den Weg der Besserung kommt.» Auf die Frage nach Konsequenzen sagte der auch als Wassersprung-Bundestrainer fungierende Buschkow, innerhalb seiner Mannschaft werde es so sein, dass der Shuttle des Deutschen Hauses genutzt werde.
Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)