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84:81 gegen Frankreich: Schröder & Co. im EM-Viertelfinale

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Istanbul – Angeführt von den NBA-Profis Dennis Schröder und Daniel Theis haben die deutschen Basketballer nach einer Aufholjagd erstmals seit zehn Jahren wieder das EM-Viertelfinale erreicht.

In einem Krimi bezwang das Team von Coach Chris Fleming in Istanbul überraschend das favorisierte Frankreich mit 84:81 (34:40). Trotz zeitweise elf Punkten Rückstand drehte die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds die Partie und trifft nun am Dienstag auf Titelverteidiger Spanien oder die Türkei. NBA-Neuling Theis war mit 22 Punkten erstmals im Turnier bester deutscher Werfer. Schröder zeigte nach schleppendem Beginn mit 21 Zählern ebenfalls eine starke Leistung.

«Wir haben den Sieg, das ist alles was zählt. Die Franzosen haben gut verteidigt, aber das hält nicht immer das ganze Spiel. Wir können jeden schlagen, wenn wir alles richtig machen», sagte Schröder. Kapitän Robin Benzing meinte: «Wir müssen uns vor niemandem verstecken, wir müssen vor niemandem Angst haben.»

Durch den Sieg erlebt Fleming mindestens eine weitere Partie als Bundestrainer – nach der EM endet sein Engagement, da er sich auf den Job als Assistent beim NBA-Club Brooklyn Nets konzentriert. Zuletzt stand die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds mit Dirk Nowitzki 2007 in einem EM-Viertelfinale.

Schröder hatte ausgerechnet im ersten K.o.-Spiel zunächst den unauffälligsten Auftritt seiner EM. Nachdem der Aufbauspieler der Atlanta Hawks mit 23,6 Zählern zweitbester Punktesammler der kompletten Vorrunde war, fehlte auch dem Anführer lange das nötige Fortune. Nach insgesamt sieben Fehlversuchen aus dem Feld erzielte Schröder erst zwei Minuten vor der Pause mit Freiwürfen seine ersten Punkte des Spiels. In der zweiten Halbzeit drehte der 23-Jährige dann auf – und bewahrte in der Schlussminute die Nerven von der Linie.

Wie schon mehrfach in diesem Turnier erwischte das deutsche Team einen mäßigen Start. Zwar begann die DBB-Auswahl mit reichlich Energie in der Verteidigung. Vorne fehlte aber wie schon beim 79:85 in der EM-Generalprobe vor zwei Wochen in Berlin gegen Frankreich die nötige Treffergenauigkeit aus der Distanz. Die ersten sieben Dreipunktewürfe verfehlten ihr Ziel, ein Versuch von Schröder segelte beim Stand von 4:11 gar ohne Berührung an Ring und Brett vorbei.

Die Franzosen zeigten eine ausgeglichene Teamleistung, trafen hochprozentig und holten Offensivrebounds. Vor allem NBA-Routinier Boris Diaw bekam das deutsche Team phasenweise nicht in den Griff.

Nach dem 13:24 sorgte vor allem die zweite Reihe für den dringend benötigten Energieschub im deutschen Spiel. Johannes Thiemann – bislang der DBB-Akteur mit der geringsten Einsatzzeit – setzte wichtige Akzente. Und Distanzschütze Lucca Staiger traf nach einer völlig verkorksten EM zwei Dreier in Serie, die einzigen erfolgreichen deutschen Versuche der ersten Halbzeit. So brachte der Bamberger seine Mannschaft wieder auf 24:29 heran. Als auch Schröder ins Rollen kam, entwickelte sich ein packendes Spiel.

Mit seinem unerschütterlichen Selbstbewusstsein zog er immer wieder zum Korb und bereitete auch Höhepunkte vor. Nach Schröders Ballgewinn verwertete Theis ein Lobanspiel seines Kumpels per krachendem Dunk zum 44:46. Per Freiwurf sorgte der Profi der Boston Celtics auch für den ersten Ausgleich gegen Ende des dritten Abschnitts.

Plötzlich fielen die Dreier, Lo besorgte die Premierenführung beim 58:56, auch Staiger, Danilo Barthel und Theis trafen. Deutschland zog sogar auf neun Punkte Vorsprung davon, trotz eines französischen Schlussspurts sicherte Schröder, Maodo Lo und Kapitän Robin Benzing den Sieg von der Freiwurflinie ab.

Fotocredits: Lefteris Pitarakis,Lefteris Pitarakis,Lefteris Pitarakis,Berney Ardov
(dpa)

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