Berlin – Zweitligist 1. FC Union Berlin hat in beeindruckender Manier seine kleine Krise beendet und die prekäre Situation beim Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern noch verschärft.
Angeführt vom Dreifach-Torschützen Sebastian Polter gewannen die «Eisernen» mit 5:0 (4:0) gegen den erschreckend schwachen FCK und dessen Interimstrainer Manfred Paula. Damit stellten die Köpenicker ihren fast 17 Jahre alten Siegrekord ein, als sie in der Saison 2001/02 Ahlen und Reutlingen ebenfalls mit 5:0 vom Platz fegten.
«Das war eine sensationelle Reaktion auf das, was wir letzte Woche gespielt haben. Große Klasse!», sagte Union-Trainer Jens Keller und lobte vor allem den Mann des Abend – Sebastian Polter. «Mit links – das geht eigentlich gar nicht bei ihm. Und dann haut er alle drei mit links rein.» Am nächsten Samstag wollen sich die Berliner auch in Aue gut aus der Affäre ziehen, denn nicht nur Keller weiß: «Wo wir im Moment sind, das ist nicht unser Ziel.»
Fünf Tage nach der Trennung von Chefcoach Norbert Meier war die Partie für die Pfälzer schon früh verloren. Die Tore für die wie entfesselt aufspielenden Unioner erzielten vor 20 592 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei der überragende Angreifer Polter (6./25./77. Minute), Steven Skrzybski (32.) und Malagnini Modica mit einem Eigentor (12.). Nach fünf Partien ohne Sieg feierten die Berliner ihren dritten Saison-Dreier und rückten mit nunmehr 12 Punkten auf den neunten Rang vor. Lautern wartet dagegen nach acht Spieltagen immer noch auf den ersten Saisonsieg.
Beide Trainer nahmen zahlreiche Wechsel in der Startformation vor. Kaiserslautern lief mit vier, die Berliner gar mit sechs Veränderungen auf. Die neu sortierte Aufstellung machte sich aber nur bei Union positiv bemerkbar. Die erste gute Gelegenheit bot sich den Gastgebern schon nach fünf Minuten. Der aufgerückte Innenverteidiger Toni Leistner prüfte Kaiserslauterns Torwart Marius Müller mit einem Kopfball aus kurzer Distanz.
Nur eine Minute später war Müller gegen den herrlichen Distanzschuss von Polter zum 1:0 machtlos. Die frühe Führung gab Union Sicherheit. Die unsortiert wirkenden Pfälzer konnten sich in der Anfangsphase kaum aus der Umklammerung befreien. Das 2:0 besorgten die Gäste durch Modicas Eigentor nach einer Ecke selbst.
Die Berliner hatten gegen überforderte Lauterer nun leichtes Spiel. Polter erzielte das 3:0, wenig später verpasste er den Hattrick: Mit dem an ihm verursachten Foulelfmeter scheiterte der Stürmer aber an FCK-Keeper Müller (27.). Treffsicherer zeigte sich Skrzybski mit seiner prächtigen Direktabnahme aus 20 Metern zum 4:0 nach einer abgewehrten Ecke. Damit bescherte der Mittelfeldspieler den Unionern die höchste Halbzeitführung in der 2. Liga.
Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)