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20. Etappe: Froome hat vierten Toursieg so gut wie sicher

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Marseille – Die Champs Élysées in Paris warten auf den alten und neuen König der Tour de France. Chris Froome hat im Zeitfahren von Marseille die letzten Zweifel an seinem vierten Toursieg beseitigt, auch wenn er den Tagessieg dem Polen Maciej Bodnar vom Bora-hansgrohe-Team überlassen musste.

Das große Duell hinter Froome entschied Rigoberto Uran für sich. Der Kolumbianer, der sich kurz vor der Einfahrt ins Stadion im Zeitfahren in einer Kurve versteuert hatte, liegt im Gesamtklassement jetzt auf Rang zwei 54 Sekunden hinter dem britischen Spitzenreiter. Der restlos überforderte Franzose Romain Bardet konnte den dritten Podiumsplatz um eine Sekunde vor dem Spanier Mikel Landa retten. Er liegt vor der letzten Etappe nach Paris 2:20 hinter Froome.

Zu den Verlierern der 22,5 Kilometer-Prüfung gehörte neben den direkten Froome-Verfolgern auch Tony Martin. Der viermalige Zeitfahrweltmeister landete in seiner Spezial-Disziplin nur auf Rang vier 14 Sekunden hinter dem Tagessieger Bodnar und bleibt bei der 104. Tour de France ohne Etappensieg.

Die Frankreich-Rundfahrt geht ohne Happy-End für ihn zu Ende. Sie begann vor drei Wochen im verregneten Düsseldorf mit dem verpassten Gelben Trikot im ersten Zeitfahren über 14 Kilometer. Martin war dort gleichfalls nicht über den vierten Rang hinaus gekommen. Am Samstag am Mittelmeer lief es auf der mit der knackigen Steigung Richtung Notre-Dame de la Garde garnierten Strecke auch nicht besser. «Das ist enttäuschend. Ich muss das jetzt erstmal sacken lassen. Die Form war nicht schlecht, aber ich muss akzeptieren, das wieder andere schneller waren», sagte ein deprimierter Martin.

Nach anstrengenden drei Wochen hatte Froome beim spektakulären Kampf gegen die Uhr, der im Fußball-Stadion von Olympique Marseille gestartet wurde und auch dort endete, keine Chance gegen Bodnar und seinen Teamkollegen Michal Kwiatkowski. Bodnar, der den zweiten Etappensieg für Bora-hansgrohe perfekt machte, fuhr in 28:15 Minuten Bestzeit. Froome landete mit sechs Sekunden Rückstand auf Rang drei und wird die Tour ohne Etappensieg beenden.

Aus dem ganz großen Spektakel am vorletzten Tourtag wurde nichts. Das aufwendig mit zwei 170 Meter langen Asphalt-Streifen aufgerüstete OM-Stadion war trotz freien Eintritts nur zu einem Drittel gefüllt. Die Veranstalter hatten mit einem ausverkauften Haus und über 67 000 Zuschauern gerechnet. Trotzdem bebte das Stade Vélodrome, als Bardet einfuhr, auch, wenn klar war, dass er Froome nicht mehr gefährden könnte. Martin fand die Show «grandios, neben dem Start in Düsseldorf das I-Tüpfelchen».

Sky-Kapitän Froome trat nicht mit den speziell für das Zeitfahren konzipierten Trikot mit den kleinen Luftpolster-Pfropfen an den Armen und am Rücken an. In Düsseldorf hatte das unter der Konkurrenz wegen des Einsatzes der Vortex-Kleidung noch zu Protesten geführt, obwohl der Weltverband UCI keine Bedenken angemeldet hatte. Diesmal musste Froome das vom Veranstalter gestellte Gelbe Trikot tragen.

Fotocredits: David Stockman,Yorick Jansens,David Stockman,Peter Dejong,Peter Dejong,Yorick Jansens
(dpa)

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