Nürnberg – Nach nur 255 Tagen hat der 1. FC Nürnberg das Missverständnis mit Trainer Alois Schwartz beendet und erhofft sich vom bisherigen U21-Trainer Michael Köllner vorerst einen Schub.
Der fränkische Fußball-Zweitligist reagierte am 7. März auf die Serie von drei Niederlagen nacheinander und die fehlende sportliche Entwicklung. Der «Club» steckt nach 23 Spieltagen in der 2. Fußball-Bundesliga als Elfter im Niemandsland der Tabelle, es war der achte Trainerwechsel in dieser Saison.
«Es ist leider nicht gelungen, die notwendige Stabilität zu gewährleisten, die wir uns erhofft hatten. Auch um den negativen Trend der letzten Spiele zu stoppen, haben wir uns nach eingehender Analyse und ganzheitlicher Betrachtung der sportlichen Situation für eine Veränderung auf der Cheftrainer-Position entschieden», erklärte Sportvorstand Andreas Bornemann zwei Tage nach dem ernüchternden 0:1 im Franken-Derby bei der SpVgg Greuther Fürth.
Schwartz hatte den «Club» erst im Sommer nach der verpassten Aufstiegsrelegation gegen Eintracht Frankfurt übernommen. Der für eine Ablöse von angeblich rund 400 000 Euro vom SV Sandhausen verpflichtete Coach konnte aber nie aus dem Schatten seines erfolgreichen Vorgängers René Weiler treten. Der Schweizer hatte die Franken zum belgischen Spitzenverein RSC Anderlecht verlassen.
Bornemann informierte die Mannschaft vor dem Training am Dienstagnachmittag von der nicht komplett überraschenden Entscheidung. Schwartz, der ursprünglich einen Vertrag bis zum Sommer 2018 unterzeichnet hatte, wirkte nach der Derby-Pleite sichtlich angeschlagen.
Zudem haderte der 49-Jährige mit der Ausrichtung beim FCN. «Eine Mannschaft in einer laufenden Saison zu entwickeln und den Verein wirtschaftlich zu konsolidieren, ist nicht einfach», sagte Schwartz nach dem Tiefschlag in Fürth und war um mehr Ruhe im Umfeld bemüht. Erst im Winter hatte Toptorjäger Guido Burgstaller den «Club» in Richtung FC Schalke 04 verlassen.
Der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und Coach der U21, Köllner, leitete am Dienstagnachmittag bereits das erste Training und soll die Nürnberger auch auf die nächsten Spiele vorbereiten. «Er ist ein ausgewiesener Fußballfachmann, der seine Ideen und Vorstellungen seit rund einem Jahr als Leiter unseres Nachwuchsleistungszentrums in den Verein einbringt», sagte Bornemann über Köllner.
Der 47-Jährige ist seit März des vergangenen Jahres Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Seine erste Bewährungsprobe muss Köllner gegen den abstiegsbedrohten Traditionsverein Arminia Bielefeld bestehen.
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(dpa)